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Amazon: Achtung, heftige Strafe für Nutzer – das solltest du niemals tun

Produkt-Bewertungen auf Shopping-Portalen sind für viele Kunden kaufentscheidend. Wie Fakes entstehen – und wie du sie erkennst.

Amazon Kundenbewertungen
© IMAGO / Lobeca

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Für fast jeden Wunsch listen Internet-Shops wie zum Beispiel Weltmarktführer Amazon oder auch Ebay Hunderte Produkte auf. Wie soll man da den Überblick behalten und wissen, welches Angebot sich wirklich lohnt? Die meisten Käufer orientieren sich an Kundenbewertungen. Doch Vorsicht! Auf die ist längst nicht immer Verlass. Wir erklären, wie Fake-Bewertungen entstehen und wie du sie erkennst.

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Hat ein Produkt schon positive Kommentare anderer Nutzer erhalten oder glänzt mit vielen Fünf-Sterne-Bewertungen, ist das für viele potenzielle Käufer ein ausschlaggebendes Kriterium, ebenfalls zuzugreifen. Das gilt für günstiges Elektronik-Zubehör, das man mal eben auf die Schnelle bestellen möchte, genauso wie für den gut überlegten, kostspieligen Kühlschrank-Kauf. Die Verbraucherzentrale NRW bestätigt ebenfalls, dass Kundenbewertungen für mehr als die Hälfte der Online-Käufer die maßgebliche Informationsquelle sind.

Amazon: Verlockender Gutschein gegen Fünf-Sterne-Bewertung

Doch nicht wenige Kunden haben es sogar schon selbst erlebt, wie Bewertungen tatsächlich zustande kommen. Aktuelles Beispiel: Ein Käufer sucht Bluetooth-Kopfhörer mit echten Knöpfen statt Touch-Sensoren. Die sind noch recht neu auf dem Markt, haben daher erst wenige Bewertungen. Die Ware wird – wie bei Amazon üblich – am nächsten Tag geliefert. Doch wenige Tage später kommt per Post ein Brief mit einer Art Gutschein, formuliert in gebrochenem Deutsch. Darin heißt es sinngemäß: Wenn der Kunde für die Kopfhörer eine Fünf-Sterne-Bewertung und einen positiven Kommentar hinterlässt und beides per Screenshot an eine bestimmte E-Mail-Adresse schickt, erhält er im Gegenzug einen 30-Euro-Gutschein für Amazon. Dreißig Euro? Das ist ja fast doppelt so viel, wie der Kopfhörer gekostet hat! Da verwundert es nicht, dass viele Käufer der Verlockung erliegen – auch wenn sie das Produkt vielleicht gar nicht so toll finden.

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Doch solche gekauften Bewertungen sind nur eine Variante der Verbrauchertäuschung. Es gibt noch weitere Strategien. Manche Shop-Betreiber geben sich auch selbst positive Bewertungen, zum Beispiel mit eigens dafür angelegten Fake-Profilen. Andere erkaufen sich Fünf-Sterne-Bewertungen, etwa für Geld oder mit Produkt-Geschenken. Und wieder andere nutzen eine besonders miese Masche. Sie drehen den Spieß einfach um und bewerten die Produkte von Konkurrenz-Shops gezielt schlecht.

Doch Vorsicht! So etwas kann böse Folgen haben. Soll der Konkurrenz bewusst geschadet werden, kann der Straftatbestand der Verleumdung vorliegen. Dafür droht in Deutschland eine Geldstrafe oder eine Gefängnisstrafe von bis zu fünf Jahren. Auch das Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb (UWG) kann hier zum Tragen kommen.

Amazon-Kunden drohen empfindliche Konsequenzen

Etwas anders sieht die Rechtslage bei gekauften Positiv-Bewertungen aus. Wer den erwähnten Gurtschein-Deal annimmt und einen positiven Kommentar schreibt, bleibt in der Regel straffrei. Denn wie sollte dem Kunden auch nachgewiesen werden, dass er das Produkt nicht tatsächlich hervorragend fand und die fünf Sterne aus voller Überzeugung vergeben hat – ganz unabhängig von dem Gutschein?

Doch auch wenn keine strafrechtliche Verfolgung droht, kann der Kunde empfindliche Konsequenzen zu spüren bekommen. Denn solche Manipulationen verstoßen in der Regel gegen Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) der Online-Shops und können daher zu einer Sperrung der Nutzerkonten führen. Amazon zum Beispiel verbietet in seinen AGB ausdrücklich das Anbieten, Beantragen und Akzeptieren von Vergütungen für das Erstellen, Bearbeiten oder Posten von Inhalten.

SO erkennst du Fake-Bewertungen

Doch nicht nur Kunden müssen Konsequenzen fürchten, wenn die Manipulation auffällt. Händler verstoßen gegen das Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb (UWG). Kunden sind also gut beraten, wenn sie solche Verstöße an die jeweilige Plattform melden. Auf jeden Fall sollten Käufer nur dann eine positive Bewertung abgeben, wenn sie selbst auch wirklich davon überzeugt sind, dass diese angemessen ist. Denn sonst ist man vielleicht schon bald selbst der Leidtragende. Nämlich dann, wenn man beim nächsten Online-Einkauf auf Fake-Kommentare anderer Nutzer hereinfällt und in die Irre geführt wird.


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Doch wie erkenne ich nun Fake-Bewertungen? Hat ein Produkt viele gleich oder sehr ähnlich klingende Kommentare oder häufen sich reine 5-Sterne-Bewertungen ohne schriftliche Rezension, ist das ein Zeichen für eine Fake-Review. Aber auch übertrieben lange oder extrem positiv formulierte Texte sind verdächtig. Neben dem gesunden Menschenverstand können auch technische Helfer Unterstützung bieten, den Durchblick zu bewahren. „ReviewMeta“ zum Beispiel soll Fake-Bewertungen herausfiltern. Doch selbst bei dieser Software gehen die Kundenbewertungen weit auseinander: Im Apple-Store erhält sie 4,3 Sterne, bei chip.de 4 Sterne, bei Google Play 2,5 und beim Fachportal heise.de sogar nur 2 Sterne. Auch da lohnt also genaues Hinschauen.