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Aldi, Lidl und Co.: Kartenzahlung nicht möglich – deutsche Eigenart hilft Kunden

Wer bei Aldi, Lidl & Co. nicht komplett auf Karte und Smartphone setzt, ist klar im Vorteil. Das hat sich jetzt wieder gezeigt.

Kartenzahlung
© picture alliance/dpa

Sparkasse und Co. verabschieden sich von Girocard - so geht's für Kunden weiter

Die Sparkasse präsentierte einen Nachfolger zur klassischen Girocard (ehemals EC-Karte): die Sparkassen-Card. Sofern diese mit einem Visa-Co-Badge ausgestattet sind, können Kunden sie auch bei Apple Pay und Googles mobilem Bezahlen benutzen.

Wenn die moderne Technik streikt, besinnen sich die Deutschen auf Altbewährtes. Vor wenigen Tagen machten massive Probleme bei der EC- und Kreditkartenzahlung bei Aldi, Lidl und weiteren Geschäften vielen Kunden zu schaffen. Vor allem Karten der Sparkassen und der Deutschen Bank schienen von den Ausfällen betroffen zu sein (>>> wir berichteten ausführlich).

Doch diese technische Hürde war für einen Großteil der Deutschen keinesfalls unüberwindbar. Vielmehr zeigte sich, dass eine oft belächelte Eigenart plötzlich doch ihr Gutes hatte.

Aldi, Lidl & Co.: Nicht komplett auf Karte & Co. verlassen

Gemeint ist natürlich die traditionelle Vorliebe für Bargeld, die sich jetzt nicht zum ersten Mal inmitten der digitalen Zahlungsmethoden als verlässlicher Anker bewährt hat. Rückblick: In vielen Filialen von Aldi, Lidl & Co. standen Kunden am 4. April vor Problemen. „Bei uns geht seit 9 Uhr nichts mehr“, teilte zum Beispiel eine Edeka-Mitarbeiterin in München gegenüber „Focus Online“ mit. Zahlreiche Kundenäußerungen in den sozialen Medien bestätigen diese Schwierigkeiten.

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Besonders heftig trafen diese Probleme jene Kunden, die sich inzwischen komplett darauf verlassen, überall mit Karte, Smartphone oder Uhr bezahlen zu können. Sie mussten nicht nur beim Einkaufen bei Aldi, Lidl & Co. kapitulieren, sondern vielfach auch an Tankstellen, bei Bäckereien usw. Dabei hätten es sie es ahnen können oder vielleicht sogar wissen müssen, dass man sich in Deutschland lieber nicht vollständig auf Karte & Co. verlässt.

Wir erinnern uns: Schon vor zwei Jahren, im Mai 2022, kam es hierzulande zu einer regelrechten Zahlungskrise, als nach einem Software-Update viele Kartenlesegeräte mehr als eine Woche lang nicht funktionierten.

Deutsche zahlen immer noch in 40 Prozent der Fälle mit Bargeld

Diesmal zogen sich die Probleme „nur“ über einige Stunden hin und betrafen vor allem Sparkassen-Kunden. Wie eine Sprecherin des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes erklärte, war ein Problem bei der Datenverschlüsselung der Kern des Übels.

Doch wie bei jedem gut funktionierenden Mechanismus griff auch im deutschen Zahlungssystem eine Art Backup-System. Die Rede ist vom Bargeld! Während die Sparkassen einerseits sowie Aldi, Lidl & Co. andererseits an der Behebung der Probleme arbeiteten, griffen viele Kunden schlicht zu „Cash“. Für die meisten kein Problem.

Schließlich führen die Deutschen ohnehin immer noch rund 40 Prozent ihrer Bezahl-Aktivitäten mit Bargeld durch – ganz anders als zum Beispiel die skandinavischen Länder, wo selbst Kleinstbeträge wie der Preis für eine Kugel Eis selbstverständlich mit der Kreditkarte gezahlt wird. Mehr noch: In vielen Geschäften werden Münzen und Scheine überhaupt nicht mehr akzeptiert.


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In Deutschland hingegen sind laut Bundesbank weiterhin stolze 921 Milliarden Euro in Form von Banknoten im Umlauf. Eine deutsche Eigenart, die sich gerade in technischen Krisen-Moment als praktisch erweist. Obwohl es natürlich sehr wünschenswert wäre, dass die Digitalisierung in Deutschland so weit voranschreitet und so verlässlich funktioniert, dass Kunden von Aldi, Lidl & Co. keine Münzen und Scheine für den Notfall mit sich herumtragen müssen.