Riesentrubel auf einer Kreuzfahrt! Plötzlich spielt sich ein Drama auf hoher See ab. Die Passagiere des Kreuzfahrt-Schiffes können ihren Augen kaum trauen und stürmen sofort an die Reling.
Als sie hinab schauen, merken die Kreuzfahrt-Passagiere, dass hier zwei Welten aufeinander prallen. Denn direkt neben dem Ozeanriesen befindet sich ein Flüchtlingsboot mit verzweifelten Menschen, die Schutz und Hilfe suchen.
Kreuzfahrt: Drama auf hoher See
Nach Informationen von „RTL“ brach am Montagmittag (2. Oktober) gegen 12 Uhr mittags auf der „Aida Blu“ Panik aus. Bei sonnig-heißen Temperaturen näherte sich dem Kreuzfahrtschiff, östlich der italienischen Insel Sizilien, auf einmal ein Flüchtlingsboot mit etwa 40 Menschen – darunter sollen auch Frauen und Kinder gewesen sein. Das Boot näherte sich der „Aida Blu“ von der Backbordseite, bis es regelrecht an dem Kreuzfahrtschiff andockte.
+++ Kreuzfahrt: AIDA-Urlauber sind entsetzt – schuld ist dieses Verhalten anderer Gäste +++
Auf Nachfrage von RTL bestätigte Aida den Fall: „Unser Schiff wurde von den italienischen Behörden zur Rettung eines Segelbootes in Seenot gerufen“, erklärte ein Sprecher der Reederei. „Vor Ort entdeckte die Crew anstelle eines Segelbootes in Seenot eine Yacht, deren maximale Personenkapazität weit überschritten war.“
Kreuzfahrt: So reagierten die Passagiere
Eine Urlauberin sagte: „Ich hatte den Eindruck, dass die Menschen schon länger in Seenot waren.“ Die Flüchtlinge erhielten von der Aida-Crew Rettungswesten, Getränke und Essen – doch eine Frage blieb offen: „Wir haben uns gefragt, nimmt der Aida-Kapitän sie an Bord? Darf er das überhaupt?“, so die Urlauberin.
Die Antwort ist kurz, die Erklärung drastisch – denn nein, die Geflüchteten dürften nicht an Bord des Kreuzfahrtschiffes. „Die Menschen auf dem Schiff waren nicht in akuter Lebensgefahr. […] Die Situation war jederzeit unter Kontrolle“, begründet Aida die Entscheidung. Schließlich kam die italienische Küstenwache und holte die Geflüchteten ab.“
Gedankenvoll sagt die Urlauberin: „Es ist schon krass. Da treffen einfach wie aus dem Nichts zwei Welten aufeinander. Wir hier auf dem Kreuzfahrtschiff und dort die armen Menschen, die nichts haben.“
So sieht die Rechtslage aus
Rechtlich gesehen müssen Kreuzfahrt-Schiffe und auch andere Boot Menschen in Seenot retten. Dazu schreibt das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen: „Wenn Personen in Seenot geraten, gebietet die seemännische Tradition und auch das internationale Recht, dass der Schutz von Leben oberste Priorität hat, indem für eine rechtzeitige Rettung und sichere Ausschiffung gesorgt wird. Dabei ist es zunächst unbedeutend, welchen Status die Geretteten haben.“
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Die „Aida Blu“ konnte die Kreuzfahrt nach dem Vorfall gegen 14.30 Uhr fortsetzen. Der nächste geplante Hafen ist dann Valletta auf Malta. Dort kommt das Schiff am Dienstag (3. Oktober) an.