Das 9-Euro-Ticket ist gerade erst eingeführt worden. Da gibt es schon die erste vernichtende Bilanz.
Am Pfingst-Wochenende hat das 9-Euro-Ticket erwartungsgemäß viele Leute in die Züge der Deutschen Bahn gelockt – mit heftigen Folgen.
9-Euro-Ticket: Gewerkschaft der Deutschen Bahn schlägt Alarm
Volle Bahnsteige, überfüllte Züge und genervte Reisende. Wer am Wochenende sein 9-Euro-Ticket für einen Ausflug mit der Regionalbahn nutzen wollte, der brauchte vielerorts starke Nerven.
Und das gilt auch für die Mitarbeiter der Deutschen Bahn. Die pfiffen am Wochenende nach Angaben ihrer Gewerkschaft aus dem letzten Loch.
„Zu den befürchteten tätlichen Übergriffen gegen das Bahnpersonal kam es nicht, wohl aber zu verbalen“, sagte Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats der DB Regio, Ralf Damde, den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND).
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Das ist die Deutsche Bahn:
- die Deutsche Bahn AG wurde am 1. Januar 1994 gegründet
- entstand aus der Fusion der Deutschen Bundesbahn und der Deutschen Reichsbahn der DDR
- beschäftigt rund 338.00 Mitarbeiter (Stand: Dezember 2020)
- Umsatz 2020: 39,9 Milliarden Euro
- Vorstandsvorsitzender ist Richard Lutz
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Überlastung durch 9-Euro-Ticket – Züge müssen geräumt werden
Über Pfingsten hätten sich tausende Überstunden bei den Mitarbeitern angehäuft.
„Überall in Deutschland waren die Bahnsteige und die Züge voll, in mehreren Fällen mussten überfüllte Züge geräumt werden – aber zum Glück keine Bahnhöfe“, so Damde weiter.
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Insgesamt 400 Züge seien überfüllt gewesen. Fahrgäste mussten häufig abgewiesen werden – vor allem solche mit Fahrrädern.
9-Euro-Ticket: Viele machen diesen Fehler
Auch das Service-Personal sei am Limit gewesen. Denn das 9-Euro-Ticket habe viele Passagiere angelockt, die lange nicht mehr Zug gefahren sind und etwa „nicht wussten, dass im ÖPNV nach wie vor Maskenpflicht herrscht“ erklärt Damde.
Die aus der Gesamtlage resultierende Mehrbelastung der Angestellten sei im Ausnahmefall vertretbar. Aber: „Viele Bahn-Angestellte gehen schon jetzt auf dem Zahnfleisch.“
Große Entspannung ist jedoch nicht in Sicht. Schließlich gibt es das 9-Euro-Ticket noch bis Ende August – und das nächste lange Wochenende steht schon wieder vor der Tür. (ak mit AFP)