Veröffentlicht inPanorama

Übelriechender Fluggast sorgte für eine Notlandung – nun ist er gestorben

Übelriechender Fluggast sorgte für eine Notlandung – nun ist er gestorben

doc70thlyqrl42n6oyazs_MASTER.jpg

Übelriechender Fluggast sorgte für eine Notlandung – nun ist er gestorben

Übelriechender Fluggast sorgte für eine Notlandung – nun ist er gestorben

Eine Flugbegleiterin packt aus: Sieben Geheimnisse übers Fliegen

Panorama Video

  • Vor einigen Wochen musste ein Flieger notlanden, weil es in der Kabine penetrant roch
  • Verantwortlich für den Geruch war ein russischer Fluggast
  • Er ist jetzt an einer unheimlichen Krankheit gestorben

Berlin. 

Vor wenigen Wochen berichteten wir über den stark riechenden Fluggast, der schließlich eine Notlandung auslöste. Auf dem Flug von Las Palmas nach Amsterdam hatten sich mehrere Personen aufgrund des extremen Körpergeruchs übergeben. Auch die Verfrachtung des Mannes auf die Bordtoilette half nicht.

Die Fluggäste waren davon ausgegangen, dass sich der Mann wochenlang nicht gewaschen hatte. Weil die Ausdünstungen nicht zu ertragen waren, entschied sich die Crew zu einer Notlandung in Faro.

Jetzt ist der erschütternde Grund für den penetranten Geruch ans Licht gekommen: Der Mann litt an einer zunächst unentdeckten Krankheit. Nun ist er verstorben.

Mann erhielt Fehldiagnose in Spanien

Der russische Gitarrist hatte zuvor in Spanien Urlaub gemacht, wo er sich mit Nekrose infizierte, wie unter anderem People.com berichtet. Als er während seiner Ferien einen Arzt aufsuchte, wurde ihm lediglich eine harmlose Infektion diagnostiziert, die er sich am Strand geholt haben sollte. Man verschrieb ihm Antibiotika.

An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Facebook, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden.

Dass es sich tatsächlich um eine Nekrose handelte, stellte sich erst heraus, als es zu spät für eine Behandlung war. Hinter der Krankheit mit dem unheilvollen Namen verbirgt sich eine Gewebeerkrankung, die nach und nach Zellen absterben lässt. Ausgelöst wird sie meist durch Infektionen, schlechte Wundversorgung, Erfrierungen oder Durchblutungsstörungen.

Verwesung bei vollem Bewusstsein

„Eine Gewebsnekrose, wie sie in diesem Fall vorlag, beginnt mit Rötungen, Schmerz und Druckempfindlichkeit, Schwellungen und Hitze an der betroffenen Stelle“, so der Mediziner Dr. Travis Stork gegenüber People.com. „Die Haut kann dunkel und lila werden, manchmal Geschwüre, Blasen oder schwarze Flecken bilden. Schüttelfrost, Fieber und Übelkeit können außerdem auftreten.“ Bei Dr. Stork handelt es sich nicht um den behandelnden Arzt.

—————

Mehr zum Thema:

Warum du im Flugzeug bloß nicht deine Schuhe ausziehen solltest!

Fremder kümmert sich um schreiende Kinder im Flugzeug – weil Mutter überfordert ist

• Notlandung nach Triebwerksbrand – Airline zahlt 5000 Dollar

—————

Laut Dr. Stork könne aus der Nekrose schnell eine „ernsthafte Bakterieninfektion“ werden, „die das Gewebe unter der Haut zerstört“. Es handle sich um eine außerordentlich aggressive Erkrankung, die unbehandelt zum Tod führt. Am einfachsten könne man die Krankheit durch den typischen Körpergeruch des Betroffenen identifizieren.

Amputation hätte Linderung verschaffen können

Bei einer schnellen Diagnose lässt sich die Nekrose zwar nicht vollständig heilen, aber gut behandeln. „Eine Wunde mit nekrotischem Gewebe wird nicht heilen, also muss das geschädigte Gewebe so schnell wie möglich entfernt werden“, so Dr. Stork weiter. Wie MedicalDaily.com schreibt, ist es häufig auch notwendig, Amputationen betroffener Stellen durchzuführen.

Im Falle des russischen Fluggastes war es für eine solche Behandlung zu spät. Die Nekrose befiel Nieren, Herz und Lunge. Nachdem seine Frau über Facebook nach finanzieller Unterstützung für die Behandlung gesucht hatte, fiel der Erkrankte auf der Intensivstation ins Koma. Er verstarb am 25. Juni. (raer)