Im ZDF ist Dunja Hayali regelmäßig als Moderatorin im Einsatz. Doch das TV-Gesicht ist auch auf Twitter ziemlich aktiv. Dort folgen ihr über eine halbe Millionen Menschen. Ein Post auf ihrem Account schlägt jetzt ziemlich hohe Wellen.
ZDF-Moderatorin Dunja Hayali verzeichnet in den sozialen Netzwerken eine hohe Reichweite. Und genau diese wollte sie jetzt nutzen, um auf die dramatische Lage in Afghanistan aufmerksam zu machen. Doch der Schuss ging nach hinten los.
ZDF: Ein Post auf dem Twitter-Account von Dunja Hayali sorgt für Unmut
Die 47-Jährige übergab ihren Twitter-Account an einen aus Afghanistan stammenden Arzt. Der sollte ihre Follower über die aktuelle Lage des Landes informieren. „Guten Abend und vielen Dank an Dunja Hayali, dass ich den Account für die kommenden drei Tage nutzen darf. Ich bin Nabard Faiz, Arzt, in Afghanistan geboren, in Bonn aufgewachsen. Ich werde in den nächsten Tagen etwas mehr Hintergrund und aktuelle Infos zu Afghanistan berichten“, kündigte er an.
Doch ein Post von Nabard Faiz kam bei der Twitter-Gemeinde so gar nicht gut an. Dabei soll der Arzt eine Meldung verbreitet haben, bei der es sich offenbar um Fake-News handelt. „Ein Talibansprecher behauptet die ‚Islamische Emirate Afghanistan‘ erhalten von der Bundesrepublik 100 Millionen Euro für ‚humanitäre Hilfe‘ i. e. Menschen an der Flucht aus Afghanistan zu hindern und sie im Land zu belassen. Wenn das stimmt, dann ist das ein Skandal!“, schreibt Nabard Faiz auf dem Twitter-Account von Dunja Hayali.
ZDF: Ein aus Afghanistan stammender Arzt übernimmt Account von Dunja Hayali
Zahlreiche User haben sich zu den vermeintlichen Fake-News auch bereits geäußert. So schreibt beispielsweise CDU-Politiker Boris Binkowska: „Sie haben von Dunja Hayali einen 500k-Follower Account erhalten, um über die Lage in Afghanistan zu berichten. Statt sich erst zu informieren, verbreiten Sie einfach Taliban-Propaganda. Läuft!“
Weitere Antworten auf den Tweet von Nabard Faiz:
- „Aufgabe von Journalismus, auch temporärem, ist es nicht, zu posaunen ‚wenn das stimmt!‘, sondern herauszufinden, ob es stimmt. Dann erst wird posaunt. Sonst ist es wenig mehr als billiges Geklimper auf der Skandalklaviatur.“
- „Take overs sind auf Social Media eine nette Idee! Aber bitte nicht so – Gerüchte, unzureichende Sorgfalt Desinformationen sind in einer solchen Krise eine echte Gefahr! Frau Hayali, übernehmen Sie zurück!“
In einer dpa-Meldung heißt es, Deutschland stelle 100 Millionen Euro zur Verfügung, um den Flüchtlingen aus Afghanistan zu helfen. Wie ein Sprecher des Auswärtigen Amts erklärte, werde das Geld ausschließlich an internationale Hilfsorganisationen weitergeleitet. Außerdem betonte er, dass keinerlei Hilfsmittel über staatliche Stellen in Afghanistan oder an die Taliban fließe.
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Damit wäre offensichtlich bewiesen, dass es sich bei dem Tweet auf Dunja Hayalis Account um Fake-News handelt. (cf)