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Markus Lanz: Dilemma in ZDF-Show – die Antwort tut weh

Bei ZDF-Talker Markus Lanz ging es am Dienstag (31. Oktober 2023) wieder um die Terror-Akte in Israel und die Antwort der Israelis.

Markus Lanz ZDF
© Screenshot ZDF

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Es ist eine Frage, die wie kaum eine andere in den vergangenen Tagen diskutiert wurde. Und es ist eine Frage, mit der Markus Lanz am Dienstagabend seine ZDF-Talkshow begann. „Darf man töten, um das Morden zu beenden?“

Eine Frage, die auch von Markus Lanz‚ Gast, dem Publizisten Michael Wolffsohn beantwortet werden sollte. Geboren 1947 in Tel Aviv, gehört Wolffsohn zu den bekanntesten und renommiertesten Historikern des Landes, war während seines Wehrdienstes einer der ersten Besatzungssoldaten auf der palästinensischen Westbank.

Publizist Michael Wolffsohn bei Markus Lanz

Israel gehe gerade mit Vorsicht vor, erklärt der Experte die bisherigen Angriffe auf die Hamas. So gehe es nicht darum, einfach nur „bummbumm“, zu machen, wie es Wolffsohn so treffend ausdrückt, sondern mit Bedacht das Terrain zu begutachten. Schließlich sei das Ziel, die israelischen und internationalen Geiseln zu befreien.

Angesprochen auf die anfangs genannte Frage sagt Wolffsohn: „Manchmal muss man töten, um das Morden zu verhindern. Das ist kein Satz, den ich erfunden habe, sondern der große Menschenfreund, ein wirklicher Dichter und Denker, Albert Camus. Literatur-Nobelpreisträger. Der bezog das nicht zuletzt auf den Kampf gegen Hitler-Deutschland“, so der Historiker.

Vergleich Palästina und Hitler-Deutschland

Und weiter sag er bei Markus Lanz im ZDF: „Der Zweite Weltkrieg war ein brutaler Krieg, der 57 Millionen Menschenleben gekostet hat. Aber heute sehen wir das in Deutschland – Gott sei Dank – mehrheitlich als einen Krieg der Befreiung. Die Deutschen konnten sich nicht selber befreien, sondern brauchten die Alliierten, die sie von sich selbst befreit haben. Vielleicht ist das das gleiche jetzt bei den Palästinensern.“


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Das bedeute nicht, dass es ihm an Empathie für die Palästinenser mangele. Die Frage sei jedoch, sich das Volk von seinen Führern befreien könne. Es ist ein harter Vergleich, den Wolffsohn hier zieht, aber vielleicht der einzige, der jedem verständlich macht, worum es gerade geht.