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Markus Lanz: Landrat wird beim Thema Flüchtlingspolitik ausgebuht – „Stimmung war aufgeheizt“

In der aktuellen Folge von „Markus Lanz“ (26.03.) berichtet ein Landrat über seine Rede zum Thema Flüchtlingspolitik, die böse endete.

Markus Lanz ZDF
© ZDF und Markus Hertrich

Das müssen Sie über Markus Lanz wissen

Journalist, Ghostwriter, Fotograf, Talkshow-Moderator und Grönland-Fan: Das ist Markus Lanz.

Bereits seit dem Jahr 2008 führt Markus Lanz durch seine gleichnamige Talkshow des Senders ZDF. Von Dienstag bis Donnerstag werden gesellschaftlich relevante Themen mit Gästen aus den Bereichen Politik, Unterhaltung, Journalismus und Sport diskutiert.

Am Dienstag (26.03.) behandelte Markus Lanz das Thema Migration. Im Studio zu Gast waren der Migrationsforscher Gerald Knaus, der Oberbürgermeister René Wilke, der Landrat Olaf von Löwis und die Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen. Als dann jedoch das Video einer politischen Rede gezeigt wird, kommen schockierende Geschehnisse ans Licht.

Markus Lanz kann es kaum fassen

In der aktuellen Folge von „Markus Lanz“ spricht Landrat Olaf von Löwis über die Flüchtlingspolitik, die er in seinem Landkreis betreiben möchte. Der Landrat möchte ein Lösung dafür finden, dass Geflüchtete nicht mehr in Turnhallen unterkommen müssen. Dafür soll ein Container-Dorf in der Nähe der bayerischen Gemeinde Warngau errichtet werden, in dem vorübergehend 500 Asylbewerber wohnen könnten.

Im Rahmen einer Bürgerversammlung wollte von Löwis die Einwohner von Warngau über dieses Vorhaben informieren. Doch die Lage vor Ort eskaliert völlig. Bereits vor dem Gebäude sammelten sich eine Vielzahl an Menschen, die lautstark gegen das Vorhaben des Landrats protestieren. Und auch im Innenraum des Hauses wird es nicht besser.

Schon bei der namentlichen Ankündigung des Landrates sind in dem Video, das Markus Lanz im Studio einspielen lässt, laute Buhrufe des Publikums zu hören. Von Löwis bekräftigt auf der Bühne: „Bei den Menschen in den Turnhallen handelt es sich nicht um Verbrecher.“ Auf diese Aussage folgen lautstarke Buhrufe und Pfiffe. Auch die Aussage, dass sich die Asylbewerber auch außerhalb der Container frei bewegen dürften, kommt überhaupt nicht gut an. Der Landrat bekräftigt: „Die haben doch nichts verbrochen. Die sind geflohen. Das sind Menschen.“

Landrat erfährt starken Gegenwind

Erst bei dem abschließenden Statement des Landrats werden die Buhrufe leiser. Von Löwis beteuert: „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Das gilt für alle Menschen.“ Nach dem Ende des eingespielten Videos muss der Landrat im Studio von Markus Lanz erstmal tief durchatmen. Von Löwen berichtet: „Die Stimmung war sehr aufgeheizt. Nach diesem kurzen Ausbruch war ich etwas emotional, habe versucht die Fragen weiterhin sachlich zu beantworten.“

Im Anschluss an seine Rede musste der Landrat von Sicherheitskräften aus dem Saal geführt und in ein Polizeiauto gebracht werden. Von Löwis gesteht: „Dann wurde ich in ein Polizeiauto gesetzt und habe wirklich gezittert.“ Auch Markus Lanz gibt zu bedenken: „Überlegen sie mal, das ist ihr eigener Landkreis, in dem sie in Sicherheit gebracht werden müssen.“ Den Landrat nimmt dieser Abend auch im Nachhinein emotional stark mit.



Von Löwis berichtet Markus Lanz, dass jedoch ein Teil der Anwesenden ehrlich interessierte Einwohner waren, die sich lediglich über das Vorhaben des Politikers informieren wollten. Der andere Teil der Gruppe wurde jedoch durch Internetforen gegen den Landrat aufgehetzt.

Abschließend zeigt sich Olaf von Löwis hoffnungsvoll und bekräftigt: „Ich versuche die Sorgen und Ängste, die diese Bürger haben, ernst zu nehmen. Ich glaube dass wir einen Weg finden werden, um die Warngauer besser mitnehmen zu können.“