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„Bares für Rares“-Experte Albert Maier: Der wahre Grund seines Abschiedes

„Bares für Rares“-Experte Albert Maier beendete nach zehn Jahren sein Engagement in der ZDF-Trödelshow. Nun verrät er die Gründe.

Albert Maier
© imago images/STAR-MEDIA

Das ist Bares für Rares

Sie ist eine der beliebtesten Nachmittagsshows im deutschen Fernsehen: Die ZDF-Sendung "Bares für Rares".

Es war das Ende einer Ära. Nach zehn Jahren bei „Bares für Rares“ verabschiedete sich Albert Maier von der ZDF-Trödelsendung. Es war ein Abschied mit Tränen, aber auch sehr vielen positiven Gefühlen für den Mann, der „Bares für Rares“ ein ganzes Jahrzehnt lang geprägt hat. Für den Mann, der von Anfang an dabei war.

Im großen Interview mit dieser Redaktion spricht Albert Maier über seinen Abschied von „Bares für Rares“, seine Kollegen und eine offene Tür zurück.

Nach zehn Jahren haben Sie Ihren Abschied verkündet. Mit welchen Gefühlen haben Sie „Bares für Rares“ verlassen?

Das ist unheimlich schwierig zu beschreiben. Teilweise bin ich froh, dass ich es hinter mir habe. Ich habe aber auch sehr viele, tolle Freundschaften geschlossen. In den Jahren habe ich ganz liebe Leute kennengelernt, die mir natürlich fehlen.

+++ „Bares für Rares“: DAS plant das ZDF nach dem Abschied von Albert Maier +++

Wie lange ist Ihr letzter Drehtag her?

Circa sechs bis acht Wochen.

Wie sieht Ihr Leben seitdem aus?

Ich war in all den Jahren absolut auf „Bares für Rares“ fokussiert, habe alles zurückgestellt und wie in der Schule vor dem Abitur gelernt (lacht). Ich musste ja all die Daten zu den Raritäten auswendig lernen. Viel hat sich davon abgesehen, aber nicht geändert. Ich sitze in meinem kleinen Geschäft in Ellwangen und die Leute kommen nach wie vor und wünschen sich Expertisen.

Nach Ruhestand klingt das nicht…

Nein, noch nicht so wirklich, das muss ich zugeben. Allerdings fällt der Stress, jeden Tag Topleistungen für Warner und das ZDF zu bringen, ab. Das muss ich jetzt nicht mehr.

Albert Maier
Albert Maier nimmt Abschied von „Bares für Rares“. Foto: Screenshot ZDF

Was hat Sie bewegt, nach zehn Jahren Tschüss zu sagen?

Wissen Sie, wir haben mit einer Sendung in der Woche angefangen. Damit waren wir sehr erfolgreich, dann wurde es plötzlich mehr. Und dann kam der Zeitpunkt, an dem es losging, täglich eine Sendung zu machen. Da ist es wirklich in Arbeit ausgeartet. Dazu kamen noch die Abendsendungen, die Lieblingsstücke… das wurde wirklich massiv.
Ich habe gemerkt, dass meine Kräfte nachlassen. Das wollte ich nicht. Mein Anspruch war es immer, Topleistungen für Bares für Rares zu bringen.

Ist Bares für Rares zu groß geworden?
Wenn ich ganz ehrlich bin, ja. Für mich ja. Ich hatte immer eine lange Anreise. Das war alles okay in der Zeit, aber es wurde schon viel. Ich wollte mir auch keine Blöße geben. Ich konnte ja nichts Falsches erzählen. Ich musste immer top sein.

Würden Sie schildern, wie eine Expertise bei Ihnen ablief. Haben Sie vorher Infos bekommen?
Manchmal wusste ich vorab, was kommt, aber in natura gesehen habe ich die Sachen vorher nie. Und dann musste das ganze Ding direkt sitzen.

Also alles sehr spontan?
Richtig, da kam mir meine Erfahrung zugute. Ich bin seit 1976 Antiquitätenhändler. Zudem war ich vor „Bares für Rares“ beim SWR in der Sendung „Echt antik“.

Wie kamen Sie dann zum ZDF?

Es gab eine Pilotsendung. Da haben Horst und ich uns kennen und schätzen gelernt. Wir haben uns von Anfang an blendend verstanden. So fing das an.

In der Sendung vom Wochenende, aber auch in vielen Social-Media-Beiträgen Ihrer Kollegen und Fans, ist das Wort Legende im Zusammenhang mit Ihnen nicht nur einmal gefallen. Was macht das mit Ihnen?

Das ist mir peinlich, wenn man mich so lobt. Mein Lebensinhalt sind Antiquitäten. Ich möchte Menschen, die Geld für Kunst ausgeben, davor bewahren, Unsinn zu machen. Und das ist mir vielleicht ein paar Mal gelungen (lacht).

Die Menschen geben Geld aus, ohne Ende. Es ist richtig, Geld auszugeben. Es ist richtig, eine Rolex zu kaufen, das sind Dinge, die ihren Wert halten. Bei Porzellan ist es genau das Gegenteil.

Was kaufen Sie, wenn Sie sich etwas Schönes gönnen wollen?

Ich kaufe, das hört sich lächerlich an, nach wie vor gerne religiöse Volkskunst. Klosterarbeiten, Arbeiten, die von Nonnen oder Mönchen gefertigt wurden. Aber alte Sachen. Meistens 18. Jahrhundert. Das kaufe ich gerne.

Horst Lichter hat Ihnen eine Tür bei Bares für Rares offen gelassen. Wie hoch ist die Chance, dass Sie hindurchgehen?

Eigentlich ist das Kapitel Bares für Rares für mich beendet. Ich bin froh, dass es beendet ist. Ich habe einen sauberen Schlussstrich gezogen, bin nicht in Schimpf und Schande gegangen oder gegangen worden. Wenn die mich aber irgendwann mal brauchen, bin ich natürlich dabei. Aber nicht mehr in dieser Form, wie es war.


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Und wie wird sich Ihr Leben nun gestalten? Wird es irgendwann einen richtigen Ruhestand geben?

Das werde ich nie können. Antiquitäten werden mich immer faszinieren. Man lernt nie aus, es gibt so vieles. Das ist unglaublich. Ich werde weiterhin gerne in Auktionshäuser gehen, werde weiterhin gerne in Museen gehen, ich werde mit weiterhin Sachen anschauen, manchmal werde ich sie auch in die Hand nehmen und begutachten, das macht schon Spaß. Da ändert sich nicht viel (lacht).