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Deutsches Paar lässt seinen toten Hund klonen – das steckt dahinter

Deutsches Paar lässt seinen toten Hund klonen – das steckt dahinter

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Ein Wetter zum Traeumen- Die englische Bulldogge geniesst die waermende Sonne auf dem Marktplatz in Calw a Weather to dream the English Bulldog enjoys the warming Sun on the Market Square in Calw Foto: imago/Peter Sandbiller
  • Ein Paar aus Sachsen verlor seinen Hund durch eine Operation
  • Nun möchte es die Englische Bulldogge in Südkorea klonen lassen

Berlin. 

Der Tod ihrer Englischen Bulldogge Marlon traf Sven und Simone J. aus Sachsen hart. Das Tier sollte durch eine Operation eigentlich nur kastriert werden. Doch dann starb es.

„Wir waren stolze Besitzer einer Englischen Bulldogge, welche für uns die Welt bedeutete“, sagte das Paar dem „Stern“. „Doch nach gerade einmal fünf Jahren wurde uns diese tragisch entrissen, durch den Fehlverlauf einer einfachen Operation.“

Hund wird in Südkorea geklont

Sie wollten Marlon zurück in ihr Leben holen – und googelten nach Möglichkeiten, einen lebenden Klon ihres toten Hundes erschaffen zu lassen. Schließlich stießen sie auf die Firma Sooam Biotech in Südkorea, wo das Klonen von Tieren legal ist.

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Geleitet wird das Unternehmen von Wissenschaftler Hwang Woo Suk. Ihm sei mehrfach vorgeworfen worden, Klonversuche mit Stammzellen gefälscht zu haben, wie die „FAZ“ berichtet.

Dennoch entschied sich das Paar dafür, einen Erbgut-Doppelgänger von Marlon dort in Auftrag zu geben. Kosten: 100.000 US-Dollar, umgerechnet circa 87.900 Euro. Sie brachten gekühlte Gewebeproben von Marlon nach Südkorea. Dort wurde die DNA des Tieres extrahiert, nun beginnt der Prozess des Klonens.

Tierschützer kritisieren Klonen

Um ein Tier zu Klonen, benötigt man eine seiner Körperzellen mit dem enthaltenen Erbgut und eine Eizelle eines Spendertieres. Diese Eizelle wird entkernt, also von jeglichen anderen Erbinformationen befreit und mit dem Erbgut des zu klonenden Tieres verschmolzen. So entsteht ein künstlicher Embryo. Es wird der in die Gebärmutter einer Leihmutter-Hündin übertragen.

Falls das Einbetten in die Gebärmutter erfolgreich verläuft, will das Labor die Familie mit Ultraschallbildern des heranwachsenden Embryos über den Prozess auf dem Laufenden halten.

Das Klonen von Tieren wird teilweise scharf kritisiert. Der Deutsche Tierschutzbund verweist auf Leid, das durch Klonversuche entsteht: Tiere, die künstlich erschaffen werden, seien „oft krank und sterben früh.“

Wie ein Hund im Tierheim zwei Frauen angriff, kannst du hier lesen. (leve)