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Lidl geht aufs Ganze – jetzt kommt es auf die Kunden an

Lidl hat eine drastische Entscheidung getroffen. Ob die sich am Ende lohnt, hängt aber zu einem großen Teil von den Discounter-Kunden ab.

© IMAGO/Rene Traut

Lidl: Die Erfolgsgeschichte des Discounters

Lidl steht für günstige Preise und eine riesige Produktauswahl. Hinter den Kulissen sichert der Discounter mit innovativen Methoden diesen Anspruch. Um flexibel zu bleiben, erschließt Lidl zunehmend neue Geschäftsfelder.

Dabei spielt die globale Lieferkette eine Schlüsselrolle. Doch solche Strategien verlangen immense Investitionen. Letztlich hängt alles von den Bedürfnissen der Kunden ab.

Lidl wagt drastischen Schritt

Als Reaktion auf globale Lieferkettenprobleme gründete Lidl 2022 eine eigene Reederei, Tailwind Shipping Lines. Ziel war, die Warenverfügbarkeit in den Filialen sicherzustellen. Besonders Non-Food-Produkte litten unter weltweiten Versandverzögerungen. Tailwind betreibt Containerschiffe, um Transportengpässe zu umgehen. Die Entscheidung stärkte auch Lidls Unabhängigkeit von Reedereien, die oft hohe Preise diktieren.

Tailwind wuchs schnell und sicherte sich einen Platz im Markt. Nun investiert Lidl über 520 Millionen Euro in fünf fabrikneue, besonders große Schiffe. Diese haben eine Kapazität von 8400 Containern. Zum Vergleich: Bisher genutzte Schiffe boten maximal Platz für 5500 Container.

Neue Dimensionen für Lidl

Die Schiffe bringen Lidl nicht nur Vorteile, sondern erhöhen auch Druck. Die große Kapazität stellt die Auslastung infrage. Rund die Hälfte der Ladung bleibt für Lidls Eigenbedarf reserviert, der Rest geht an Drittanbieter. Trotz der gewachsenen Flotte erzielt Lidl jedoch hohe Pünktlichkeitswerte, die 85 Prozent erreichen. Das bleibt ein entscheidender Wettbewerbsvorteil.


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Tailwind bleibt mit bald 14 Schiffen vergleichsweise klein im Markt. Weltgrößen wie Maersk und MSC betreiben Hunderte Schiffe. Dies erlaubt Lidl, flexibel zu bleiben, bindet aber gleichzeitig immense finanzielle Mittel.

Ist die Kunden-Nachfrage hoch genug?

Lidls Großinvestitionen erfordern Stabilität im Handelsgeschäft. Kritiker sehen die Balance neuer und bestehender Geschäftsfelder gefährdet, berichtet die „Wirtschaftswoche“. Parallel fließen Milliarden in Filialpflege und Expansion. Am Ende entscheidet jedoch die Nachfrage der Kunden, ob diese Investitionen lohnend sind. „Die Schiffe stehen in direkter Konkurrenz zu neuen und renovierten Stores“, betont ein Experte.

Die Schwarz-Gruppe plant für das aktuelle Geschäftsjahr Investitionen von 9,6 Milliarden Euro. Lidl-Kunden profitieren davon direkt: durch bessere Verfügbarkeit und pünktliche Lieferung ihres Wocheneinkaufs. Dennoch bleibt offen, ob dieses ambitionierte Vorgehen langfristig aufgeht.

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