Nach seinem Besuch bei Donald Trump (05. Juni) gab Friedrich Merz ein Interview bei Fox News. Dabei lehnte er Einmischungen in die deutsche Politik ab. Deutschland sei eine gefestigte Demokratie mit Meinungsfreiheit, in der alle Parteien kandidieren könnten. „Deshalb brauchen wir keine Lektionen von außen“, betonte Merz im Gespräch.
+++ Das könnte dich auch interessieren: Musk‘ „Epstein-Bombe“: Das ist die Beziehung zwischen Trump und dem Sexualstraftäter +++
Die Fox News-Moderatorin thematisierte aber auch die steigenden antisemitischen Vorfälle in Deutschland, was den Bundeskanzler zu ungewohnter Deutlichkeit veranlasste. Merz führte den Anstieg auf eine „Art importierten Antisemitismus“ zurück.
Antisemitische Vorfälle nehmen zu
„Wir verfolgen diejenigen, die gegen das Gesetz verstoßen, und offen gesagt, haben wir eine Art importierten Antisemitismus mit dieser großen Zahl von Migranten“, so der Bundeskanzler. Er verwies auf die vielen Migranten, die vor allem seit 2015 nach Deutschland gekommen seien. Die deutsche Regierung setze alles daran, die Zahl antisemitischer Straftaten zu senken.
Weitere Nachrichten:
Der aktuelle Jahresbericht des Bundesverbands der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus (Rias) zeigt einen starken Anstieg antisemitischer Vorfälle. Im letzten Jahr wurden 8.627 Fälle dokumentiert, was einem Anstieg von 77 Prozent im Vergleich zu 2023 entspricht. Besonders auffällig: 5.857 dieser Fälle wurden als „israelbezogener Antisemitismus“ eingestuft, mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr.
Laut Experten spielen bei den Vorfällen aber nicht nur neu zugewanderte Personen eine Rolle, sondern auch jene aus dem rechtsextremen und linksextremen Spektrum. Merz äußerte sich nicht weiter zu den innenpolitischen Verantwortlichkeiten, betonte jedoch die Entschlossenheit Deutschlands, gegen jede Form von Antisemitismus vorzugehen.
Merz: Rolle der AfD kein Thema
Im Interview ging es auch um den Ukraine-Krieg. Merz bezeichnete es als „extrem kompliziert“, Russland zu Verhandlungen zu bewegen. Er bat Donald Trump, den Druck auf Moskau zu erhöhen.
In den Gesprächen mit Trump und anderen US-Regierungsmitgliedern blieb das Thema AfD laut Merz außen vor. Frühere Aussagen aus den USA zur Benachteiligung der AfD in Deutschland hatten zuvor Irritationen ausgelöst. Merz unterstrich, dass dies „hinter uns“ liege und keine Rolle mehr spiele.
Dieser Artikel wurde teils mit maschineller Unterstützung erstellt und vor der Veröffentlichung von der Redaktion sorgfältig geprüft.