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Musk‘ „Epstein-Bombe“: Das ist die Beziehung zwischen Trump und dem Sexualstraftäter

Die „Epstein-Bombe“ von Musk hat politische Sprengkraft. Sollte Trump in die sexuellen Machenschaften verwickelt sein, droht ein politischer Skandal.

© IMAGO/Daniel Torok/White House;

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Bundeskanzler Merz war noch in Washington, da ließ Elon Musk auf seiner Plattform X die „Bombe“ platzen (05. Juni). Die Polit-Männerfreundschaft ging schon vor einigen Wochen in die Brüche, doch jetzt entwickelt sich eine perfide Schlammschlacht. Musk deutet eine Verwicklung des Präsidenten in die Machenschaften von Jeffrey Epstein, einem verurteilten Sexualstraftäter, an.

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Nur wenige Stunden nach dem Besuch von Merz in Washington befinden sich die USA in Aufruhr. Allerdings nicht wegen des genannten Treffens, sondern wegen des eskalierenden Streits zwischen Trump und seinem Ex-Berater Musk. Letzterer kritisierte zuletzt öffentlich das Steuer-Prestigeprojekt des Republikaners und legt jetzt auf persönlicher Ebene nach.

Elon Musk heizt Epstein-Gerüchte an

„Zeit, die wirklich große Bombe platzen zu lassen. Trump befindet sich in den Epstein-Akten. Das ist der wahre Grund, warum sie nicht veröffentlicht wurden. Die Wahrheit wird ans Licht kommen“, schrieb der Tesla-Chef am Donnerstag (05. Juni) auf X.


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Mit dieser krassen Aussage thematisiert Musk ein dramatisches Kapitel, welches unter der aktuellen Regentschaft von Trump schon fast in Vergessenheit geraten ist. Jeffrey Epstein, ein ehemaliger US-amerikanischer Investmentbanker, wurde im Jahr 2019 verhaftet. Die Begründung: Er soll einen Ring zur sexuellen Ausbeutung von Minderjährigen betrieben haben. Epstein starb in der Untersuchungshaft, er soll sich in seiner Zelle erhängt haben.

Doch der Fall ist noch lange nicht abgeschlossen, erst Anfang 2024 hat ein US-Gericht die knapp 1000 Seiten, die als Beweise (Unterlagen aus Zeugenvernehmungen) herangezogen wurden, veröffentlicht. Die Dokumente haben (politische) Sprengkraft, denn es werden einige Namen von prominenten Leuten genannt, deren Schicksal in der Öffentlichkeit – sollte sich die Verwicklung bestätigen – am seidenen Faden hängt.

Epstein bezeichnete Trump einst als „engsten Freund“

Einer dieser Namen ist Donald Trump. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass nur weil jemand im Rahmen des Gerichtsverfahrens erwähnt wurde und dadurch in den Unterlagen erscheint, das nicht bedeutet, dass diese Person zu denjenigen gehört, die auf Epsteins Insel oder in seinen Luxusappartements minderjährige Mädchen missbraucht oder sich durch sonstige Vergehen schuldig gemacht hat. Die Untersuchungen diesbezüglich sind noch lange nicht abgeschlossen.

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Dennoch schwirren seit 2019 Gerüchte um die Verwicklung von Trump in der Öffentlichkeit. Tatsächlich waren die beiden Männer befreundet. Es existiert eine Tonaufnahme, auf welcher Epstein sogar behauptet, dass Trump zehn Jahre lang sein engster Freund gewesen sei. Ein Video aus dem Jahr 1992 zeigt die beiden Männer zusammen auf einer Party. Der Kontakt kam auch deshalb zustande, weil sich Trump und Epstein aufgrund ihrer wirtschaftlichen Erfolge in den elitären Kreisen von New York und Palm Beach bewegten.

„Ich kenne Jeff seit fünfzehn Jahren. Ein toller Kerl. Es macht riesigen Spaß, mit ihm zusammen zu sein. Man sagt sogar, er stehe genauso auf schöne Frauen wie ich, und viele von ihnen sind eher jung. Kein Zweifel – Jeffrey genießt sein gesellschaftliches Leben.“

Donald Trump, Kommentar aus dem Jahr 2002, erschienen im New York Magazine

Auch war Epstein regelmäßiger Gast in Mar-a-Lago, dem Luxusanwesen des Präsidenten. Die Dokumente beinhalten zwar keine belegten Vorwürfe gegen Trump, doch wegen genannter Verbindungen halten sich die Vermutungen hartnäckig. Stacey Williams, ein ehemaliges Model, beschuldigte Trump im Zuge des Epstein-Skandals, sie im Jahr 1993 gegen ihren Willen berührt zu haben. Doch auch diese Anschuldigung ist nicht bestätigt und wurde vom Weißen Haus mehrfach entschieden zurückgewiesen.

Verwicklung könnte politische Laufbahn beenden

Die Freundschaft soll in den frühen 2000er-Jahren in die Brüche gegangen sein, womöglich wegen eines Immobiliendeals in Palm Beach. Anschließend distanzierte sich Trump und sagte in einem Interview, dass er Epstein „nicht mochte“ und ihn aus Mar-a-Lago verbannt habe.

Mit seinem Post hat Elon Musk die Spekulationen wieder angeheizt. Sollte sich eine Verwicklung von Trump in die sexuellen Machenschaften tatsächlich herauskristallisieren, dürfte seine politische Laufbahn ziemlich sicher beendet sein.

>>Anmerkung der Redaktion<<

Zum Schutz der betroffenen Familien berichten wir normalerweise nicht über Suizide oder Suizidversuche, außer sie erfahren durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit.

Wer unter Stimmungsschwankungen, Depressionen oder Selbstmordgedanken leidet oder jemanden kennt, der daran leidet, kann sich bei der Telefonseelsorge helfen lassen. Sie ist erreichbar unter der Telefonnummer 0800/111-0-111 und 0800/111-0-222 oder im Internet auf www.telefonseelsorge.de. Die Beratung ist anonym und kostenfrei, Anrufe werden nicht auf der Telefonrechnung vermerkt.