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Nach AC/DC-Blamage in Düsseldorf – Linke zieht Schlussstrich: „Kein Bedarf“

Nachdem AC/DC nun doch nicht im Open Air Park Düsseldorf auftreten werden, sieht die Linke auch „keinen Bedarf“ mehr für die Location.

© IMAGO/Michael Gstettenbauer

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Erst sollte AC/DC den noch nicht genehmigten Open Air Park Düsseldorf am 8. Juli einweihen, doch dann erreichte Ticketinhaber die Nachricht, die Rocker würden stattdessen in die Merkur Spiel-Arena umziehen (wir berichteten). Ein weiterer Schlag für das Großprojekt, nachdem hier vor einigen Jahren schon Ed Sheeran auftreten sollte – später spielte er in der Veltins-Arena in Gelsenkirchen.

Nun, da kein Konzert mehr im Open Air Park Düsseldorf ansteht, scheint sich der Wind zu drehen. Die Linke spricht sich nun gegen das Projekt aus und nennt da für zwei entscheidende Gründe.

Kein AC/DC, kein Open Air Park Düsseldorf?

Kein AC/DC und auch keine anderen Zusagen für den Open Air Park und dennoch hält D.Live an dem Open Air Park fest. Die Linke übt Kritik: „Damit sich diese städtische Investition auf zehn Jahre rechnet, müsste der Open Air Park mehr als eine Million Euro Gewinn pro Jahr durch Mieteinnahmen erwirtschaften. Unsere Einschätzung ist aber, es gibt in NRW einfach keinen Bedarf für eine weitere Mega-Veranstaltungsfläche“, so Fraktionssprecherin Anja Vorspel.


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„Die ungelösten Probleme der Verkehrs- und Lärmbelastung kommen noch hinzu“, führt sie fort. „Deshalb wird Die Linke im Stadtrat dafür eintreten, dass keine Satzung für den Open Air Park beschlossen wird.“ Harte Worte.

Düsseldorfer Linke gegen den Open Air Park

Zudem kritisiert Sigrid Lehmann, Ratsmitglied und für Die Linke im Umweltausschuss, die Ökobilanz des Projekts. „Der CO2-Rechner des Bundesumweltamtes ergibt, dass eine Großveranstaltung mit 80.000 Menschen eine Belastung mit Treibhausgasen in Höhe von 597 Tonnen verursacht. Zum Vergleich: Ein Flugzeug erzeugt auf einem innereuropäischen Flug im Schnitt eine Tonne Treibhausgase.“ D.Live hätte keinen Ausgleich für die Belastung vorgelegt, lautet der Vorwurf.

„Für uns wurde im Gespräch vielmehr deutlich, dass es D.Live um Einnahmesteigerungen durch Ankurbelung des Tourismusgeschäfts geht. Wir sehen die städtischen Beteiligungsgesellschaften aber auch in der Mitverantwortung für das Erreichen der Klimaziele. Düsseldorf will bis 2035 klimaneutral werden. Das hat der Stadtrat 2019 beschlossen – und das fordern wir ein.“


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DER WESTEN hat D.Live und Projektleiter Hendrik Hußmann daraufhin mit den Vorwürfen der Linken konfrontiert. Diese wollten sich mit Blick auf den 28. Mai, an dem der Stadtrat die Satzung für den Open Air Park endgültig beschließen will, nicht äußern.