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Oberhausen: Anwohnerin fällt bei diesem Anblick vom Glauben ab – „Müll, Urin, Fäkalien“

Geht Oberhausen vor die Hunde? Dieser Eindruck könnte nach den Schilderungen von Esen Tuna entstehen. Doch sie will nicht mehr tatenlos zusehen.

© Kerstin Bögeholz / FUNKE Fotoservices

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Esen Tuna (39) aus Oberhausen ist erschrocken. In den letzten Wochen hat Mutter eines eineinhalb Jahre alten Sohnes in ihrer Heimatstadt üble Entdeckungen gemacht. Früher sei sie zum Einkaufen immer ins Bero-Center oder in andere Städte gefahren. Weil sie kein Auto mehr habe, sei sie zuletzt dazu gezwungen gewesen, sich zu Fuß durch die Innenstadt zu bewegen.

Ihr Fazit: „Diese Stadt besteht nur noch aus Dreck und Müll!“ Ausgerechnet ein Bereich sei nach der Erfahrung der gebürtigen Oberhausenerin kaum zu ertragen. Doch jetzt hat sich Esen Tuna viel vorgenommen.

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Oberhausen: „Überall stinkt es nach Urin und Fäkalien“

Egal ob zerbrochene Glasflaschen auf Spielplätzen, unangemeldeter Sperrmüll oder Hinterlassenschaften von Hunden auf Gehwegen. Die 39-Jährige will nicht wahrhaben, dass sich viele Menschen offenbar nicht verantwortlich für ihre Umgebung fühlen: „Insbesondere auf der Marktstraße und den Nebenstraßen liegen Müll, Dreck, Hundehaufen und Zigarettenkippen, überall stinkt es nach Urin oder Fäkalien“, berichtet die Tochter des Gastronomen, der 25 Jahre lang den Pascha-Grill in Oberhausen führte.

Nach seiner Erkrankung habe Esen Tuna die Dönerbude noch weitergeführt. „Aber da hatte es sich schon längst mit der Oberhausener Innenstadt und der Gastro erledigt, so dass ich nach wenigen Monaten den Familienbetrieb aufgegeben habe“, erklärt die Oberhausenerin gegenüber DER WESTEN. Doch sie möchte nun nicht mehr weiter tatenlos beim Verfall der Innenstadt zuschauen, die im Schatten des Centro Oberhausen nicht mehr als relevante Einkaufsadresse gilt.

Oberhausenerin will für Innenstadt kämpfen

„Mittlerweile bin ich der Überzeugung, dass man die Bürger und Bürgerinnen reaktivieren muss, indem man sie wach rüttelt, ihnen Mut macht und zeigt, dass vielleicht doch noch nicht alles verloren ist“, so Esen Tuna, die nun in einer lokalen Facebook-Gruppe nach Gleichgesinnten sucht. Sie könne sich etwa vorstellen, eine Initiative zum ehrenamtlichen Müllsammeln zu gründen. „Meine Freundin und ich hatten am Luchscenter alles ehrenamtlich sauber gemacht. 2,5 Stunden hat es gedauert. Den nächsten Tag lag wieder alles voll Müll“, antwortet daraufhin eine Oberhausenerin.


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„Aus diesem Grund plädiert Esen Tuna für nachhaltige Lösungen, damit ein Umdenken auch bei den Verursachern eintrete. „Es muss das Gefühl der Gemeinschaft wiederbelebt werden“, findet sie. Ein Idee, die zusätzlich zum Mängelmelder der Stadt für neue Impulse in der Innenstadt sorgen könnte.