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Mehr Opfer als gedacht! Vergiftete Kinder mussten nach Unglück im Indoor-Spielplatz ins Krankenhaus

Mehr Opfer als gedacht! Vergiftete Kinder mussten nach Unglück im Indoor-Spielplatz ins Krankenhaus

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Foto: Rene Anhuth / ANC-NEWS
  • 22 Kinder und zwei Erwachsene wurden direkt nach dem Zwischenfall in der Tobe-Box in Oberhausen behandelt
  • Doch die Zahl der mit Kohlenmonoxid vergifteten Kinder ist höher

Oberhausen. 

Nach dem Kohlenmonoxid-Unglück in der Tobe-Box sprach die Oberhausener Polizei von 22 leicht verletzten Kindern und zwei leicht verletzten Erwachsenen.

Doch die Dunkelziffer der vergifteten Kinder ist höher. Einige Mütter meldeten sich bei DER WESTEN und berichteten, dass ihre Kinder am Freitag sogar zur stationären Behandlung aufgenommen wurden.

Was ist passiert?

Eine der Betroffenen heißt Sandra (Name v. d. Red. geändert). Die Duisburgerin schildert, dass sie gegen 13:20 Uhr zusammen mit ihrer Freundin von der Feuerwehr aus der Halle geschickt wurde. Die Einsatzkräfte gaben ihr gegenüber an, einen technischen Defekt überprüfen zu müssen.

Erst zuhause habe die Mutter von dem Gasaustritt in der Tobe-Box erfahren. „Jetzt war mir auch klar, wieso es meinem Sohn nicht gut ging“, so Sandra.

Aufnahme auf der Kinderstation

Sie sei sofort ins St. Vinzenz-Hospital in Dinslaken gefahren. Im Krankenhaus traf sie sich mit ihrer Freundin. Auch ihr Sohn sei extrem müde und schwach gewesen.

Die Blutproben der Kinder hätten einen viel zu hohen Wert an „Carboxyhämoglobin“ ergeben – ein deutliches Zeichen für eine Kohlenmonoxid-Vergiftung. „Sie bekamen sofort Sauerstoff durch eine Maske, die sie auch die ganze Nacht über tragen mussten“, erklärt die Duisburgerin.

Erleichterung am nächsten Morgen

Zum Glück habe die Therapie gewirkt. Nach einer unauffälligen Blutprobe am Samstagmorgen seien die Kinder wieder entlassen worden.

Das Krankenhaus konnte die Geschehnisse aus Datenschutzgründen nicht bestätigen.

Warum der Widerspruch mit der Polizei?

Gegenüber DER WESTEN bestätigte die Polizei auch am Dienstag, dass alle Verletzten nach einer ambulanten Behandlung wieder nach Hause konnten. „Das liegt daran, dass uns lediglich die Daten über die vor Ort erfassten Opfer zur Verfügung stehen“, so eine Polizeisprecherin.

Wer nachträglich einen Arzt aufgesucht hat und das nicht bei der Polizei meldet, wird von der Statistik nicht erfasst. Deshalb weicht die tatsächliche Opferzahl von der Darstellung der Beamten ab.

Bleibt zu hoffen, dass es allen Kindern nach dem Drama in Oberhausen wieder gut geht.

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