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Herne: Chemie-Unfall löst Groß-Alarm aus – Gefahr endlich gebannt

Chemie-Unfall bei Evonik in Herne! Die Feuerwehr warnte vor giftigen Schadstoffen. Ist die Gefahr mittlerweile gebannt?

Großeinsatz in Herner Störfallbetrieb
© Mauermann / news4 Video-Line TV

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Großalarm in Herne!

Am Dienstag (16. April) kam es nach Informationen der „WAZ“ zu einem Chemie-Unfall auf dem Werksgelände von Evonik. Die Warn-App NINA schlug an, auch die Feuerwehr Herne warnte auf ihrem X-Account.

Im Laufe des Nachmittags konnte die Werksfeuerwehr von Evonik Entwarnung geben. Für die Bevölkerung bestehe keine Gefahr mehr, hieß es. Doch gleichzeitig hielt die städtische Feuerwehr in Herne auch zwei Stunden später (Stand: 17.50 Uhr) noch alle Warnungen aufrecht. Was war da los?

Herne: Großalarm nach Chemie-Unfall

„In der Stadt Herne ist es im Bereich Herne-Eickel zu einem Schadensereignis gekommen“, hieß es am Dienstagmittag in der offiziellen Warnung der Feuerwehr Herne. „Dabei werden Schadstoffe freigesetzt, die zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen können.“ Die Warnung bezog sich auf einen Bereich, der bis über die Herner Stadtgrenzen nach Bochum reichte.

„Wenn Sie sich im betroffenen Bereich befinden, begeben Sie sich sofort in geschlossene Räume“, warnte die Feuerwehr Herne. „Schließen Sie Fenster und Türen. Schalten Sie die Lüftungs- und Klimaanlagen ab. Informieren Sie Ihre direkten Nachbarn. Halten Sie die Notrufnummern von Feuerwehr und Polizei für Notrufe frei.“

Großeinsatz in Herner Störfallbetrieb
Großeinsatz in Herner Störfallbetrieb Foto: Mauermann / news4 Video-Line TV

Am Dienstagnachmittag konnte Evonik-Sprecherin Alexandra Boy schließlich Details nennen. Boy sprach von einem Leck an einem Flansch eines Wärmetauschers einer Kolonne der HCN1-Anlage. Viele wissenschaftliche Begriffe – die Kernessenz lautete: HCN ist Cyanwasserstoff, auch als Blausäure bekannt, und ein zweiprozentiges HCN-Wassergemisch ist aufgrund des Lecks vollständig ausgelaufen.


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Glücklicherweise lief das Gemisch in die dafür vorgesehene Anlagentasse aus und nirgendwo sonst hin. Allerdings traten dabei Dämpfe auf, durch die sofort Alarm ausgelöst wurde. Die Feuerwehr Herne und die Werksfeuerwehr von Evonik konnten eine weitere Ausbreitung der Dämpfe in Richtung Osten verhindern.

Verletzt wurde glücklicherweise auch niemand. „Zwei Fremdfirmenmitarbeiter, die in der Nähe der Kolonne arbeiteten, fühlten sich unwohl und wurden zur Beobachtung ins Krankenhaus gebracht“, zitierte die WAZ Evonik-Sprecherin Boy.

Entwarnung oder nicht?

Doch dann machte sich kurz darauf Unsicherheit breit. Auf Nachfrage der WAZ konnte die Herner Feuerwehr keinerlei Angaben dazu geben, ob weiterhin Gefahr für die Bevölkerung bestehe – nachdem die Evonik-Werksfeuerwehr bereits offiziell Entwarnung gegeben hatte.

Zunächst blieben viele Fragen offen, doch um 19.18 Uhr kam dann auch die erleichternde Nachricht der Feuerwehr auf „X“: „Die Warnung ist aufgehoben.“