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Nach Todesdrama in Gelsenkirchen: Warum befinden sich immer wieder Personen im Gleis?

Nach Todesdrama in Gelsenkirchen: Warum befinden sich immer wieder Personen im Gleis?

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Ein Streit unter Jugendlichen in Duisburg hätte in der Nacht zum Sonntag bitterböse ausgehen können. Foto: imago/ Dirk Sattler (Symbolbild)
  • Immer wieder befinden sich Personen im Gleis
  • Zuletzt erwischte eine Güterzug einen Jungen und verletzte ihn tödlich
  • Doch wieso begeben sich Personen, trotz Warnhinweisen, in Gefahr?

Gelsenkirchen. 

Für Bahnpendler ist es eine beinahe vertraute Durchsage: „Sehr geehrte Damen und Herren, unsere Weiterfahrt verzögert sich, da sich Personen im Gleis befinden.“ In den meisten Fällen kommt glücklicherweise niemand zu Schaden.

Doch zuletzt erfasste in Gelsenkirchen ein Güterzug einen Jungen (13), der noch versucht hatte, die Gleise zu passieren. Der Jugendlich erlag seinen Verletztungen.

Doch warum befinden sich – trotz zahlreicher Warnhinweise – immer wieder Personen im Gleis?

Viele Bahnhöfe liegen in bewohntem Gebiet

In Deutschland befinden sich 5700 Bahnhöfe in bewohnten Gebiet, Städten und Gemeinden. Die Versuchung in dichtbesiedelten Gebieten ist hoch, die Abkürzung über die Gleise zu nehmen.

Auf Anfrage erklärt die Deutsche Bahn: „Die häufigsten Unfallursachen und Eingriffe in den Bahnbetrieb sind: Betreten von Gleisen, Spielen an oder auf Bahnanlagen, Klettern auf abgestellte Fahrzeuge oder Oberleitungsmasten, Bewerfen von durchfahrenden Zügen sowie Überqueren von Bahnübergängen bei blinkendem Warnlicht oder geschlossenen (Halb)-Schranken.“

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Gefährlicher Teenie-Trend

Schon seit Jahren versucht das Unternehmen mit Kampagnen, Jugendliche und Eltern vor den Gefahren zu warnen. Denn viele Personen wissen nicht um die Gefahren, die auf den Schienen lauern können.

So kursiert in den sozialen Netzwerken momentan ein Trend, bei dem sich vor allem Mädchen zwischen zwölf und 16 Jahren auf die Schienen stellen, um Selfies zu machen.

+++ Die Polizei warnt: Was du an Gleisen NICHT tun sollst +++

Züge sind bei hoher Geschwindigkeit fast nicht zu hören

Zusätzlich weist die Bahn daraufhin, dass Zugführer keine Möglichkeit haben, auszuweichen: „Ein Zug mit Tempo 100 kommt nach dem Einleiten einer sogenannten Gefahrbremsung erst nach rund 1.000 Metern zum Stehen.“

Moderne Züge können zusätzlich erst sehr spät gehört werden. Bei einem ICE, der mit bis zu 160 Stundenkilometern durch einige Bahnhöfe fährt, kann eine Überquerung der Gleise fatal enden.

Wird noch mehr auf diese Gefahren hingewiesen, so der Gedanke bei der Bahn, können solche Todesdramen wie in Gelsenkirchen zukünftig vermieden werden. (mb)