- Samir B. soll seine Verlobte Esra C. mit einem Beil getötet haben
- Er war tagelang untergetaucht, wurde in Barcelona festgenommen
- Beim Prozess berichtet er, was er auf dem Rückflug erzählte
Gelsenkirchen.
Mehrere Tage war Samir B. (35) untergetaucht, nachdem Esra C. (†26) in der gemeinsamen Wohnung getötet wurde. Letztendlich wurde er in Barcelona entdeckt und festgenommen.
Peter N. (41) war einer der Kommissare, die ihn auf der Rückführung nach Deutschland und in die Untersuchungshaft in Essen am 17. August begleiteteten. Beim Prozess sagte er als Zeuge, was B. ihm während des Fluges erzählt hatte.
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Und das war nicht wenig: Zwei Stunden dauerte der Flug von Madrid nach Düsseldorf – und B. redete ununterbrochen. Von der Beziehung zu Esra C., von seiner „Reise“ über Frankreich nach Barcelona, der Verhaftung und den Bedingungen im spanischen Gefängnis.
Dabei hatte er sich nach der Aussage des Polizisten vor allem als Opfer in der Beziehung dargestellt. Er sagte, unter der Schikane von Esra C. gelitten zu haben, von vielen Wutausbrüchen und Misstrauen in der Beziehung mit seiner Verlobten, die ihn psychisch gequält habe. Sie wäre nur hinter seinem Geld her gewesen, wäre eine schlechte Mutter. Es wäre oft ein schlechtes Miteinander gewesen zwischen ihm und C., er fühlte sich oft missverstanden.
„Ich wollte noch einmal das Meer sehen“
Er sprach davon, sich geschämt zu haben, wenn er gemeinsam mit Esra und ihrem Sohn in Gelsenkirchen unterwegs war. Überall sah er potenzielle Liebhaber seiner Freundin, hatte sogar ein benutztes Kondom in der gemeinsamen Wohnung gefunden.
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Immer wiederholte er sich in seinen Erzählungen. Er sei nach Barcelona gereist, um noch einmal das Meer zu sehen. Eine abschließende Formulierung – auch wenn er die Tat nicht erwähnte oder gar gestand.
B. von Festnahme überrumpelt
Die Festnahme durch die spanischen Behörden habe ihn durchaus überrumpelt. Damit habe er nicht gerechnet. Auch wenn ihm bewusst war, dass er durch die Nutzung von Esra C.s Geldkarte lokalisiert werden könne.
Mit der EC-Karte der Getöteten hatte er offenbar in Spanien, und auf dem Weg dorthin, Geld abgehoben. „Es wäre zwar ihre Karte, aber sein Geld“, berichtet N. über B.s Erklärung. „Er hätte allein für das Einkommen in der Familie gesorgt.“
Schlechtes Essen in spanischem Gefängnis
Festgenommen wurde B. schließlich im Einkaufszenrum „Maremagnum“ in Barcelona. Auf dem Flug nach Düsseldorf beschwerte er sich im Monolog gegenüber den Beamten über die Haftbedingungen in Spanien, denen er zwölf Tage lang ausgesetzt war. Das Essen wäre schlecht gewesen, die Justizbeamten sehr unfreundlich.
Gut gelaunt und mit Vorfreude auf seine Rückkehr nach Deutschland war Samir B. laut Polizist Peter N. „Wir hatten aber den Eindruck, dass er uns nicht alles erzählt, was er weiß. Wir konnten uns schlecht erklären, warum er uns das alles erzählt.“ Das wäre schon besonders.
Bisher schweigt der Angeklagte vor Gericht zum Vorwurf der Tötung.