Gelsenkirchen.
Die Heizung bleibt kalt und das mitten im Januar: Das mussten am Mittwoch Menschen in Gelsenkirchen-Scholven und Gladbeck erleben. Der Grund dafür ist ein Streik in einem Kohlekraftwerk.
In mehreren Kraftwerken des Betreibers Uniper wurde wegen eines Tarifkonflikts am Mittwoch die Arbeit niedergelegt. Die Anlagen wurden deshalb vom Netz genommen. Betroffen von dem Warnstreik war auch das Kohlekraftwerk in Gelsenkirchen-Scholven – mit Folgen für die Menschen in der unmittelbaren Umgebung.
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Heizungen in Gelsenkirchen: Fernwärme für 22.000 Haushalte fällt weg
Durch die Arbeitsniederlegung wurde ein Block abgeschaltet, der die Haushalte mit Fernwärme versorgt. Die Wärme für 3400 Gebäude – nach Berechnungen von Uniper entspricht das der Wärme für 22.000 Haushalte – fiel plötzlich weg. Das betrifft nach Angaben einer Sprecherin Gelsenkirchen-Scholven und das benachbarte Gladbeck.
Im unmittelbaren Umkreis des Kraftwerks bestand auch die Gefahr, dass in öffentlichen Gebäuden wie Krankenhäusern, Schulen oder Bürogebäuden die Fernwärme ausfiel. Deshalb entschied ein Gericht laut Uniper am Mittwochmorgen, dass der Warnstreik abgebrochen werden musste.
Der Fernwärmeblock soll nun wieder aktiviert werden, das geht nach Angaben der Sprecherin aber nicht so einfach, wie wenn man zu Hause wieder die Heizung anstellt. Die Wärmeversorgung soll schnell wieder hergestellt werden, das werde aber „nicht vor dem frühen Abend der Fall sein“, sagte die Sprecherin am Mittwochnachmittag gegenüber DER WESTEN.
Tarifstreit mit Uniper: Gewerkschaften fordern 6,8 Prozent mehr Geld
Darum geht es bei dem Streik: Verdi und die IG Bergbau, Chemie, Energie fordern, die Vergütungen um 6,8 Prozent bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von zwölf Monaten anzuheben.
Uniper habe bisher lediglich eine Erhöhung in zwei Stufen um 1,8 Prozent und 2,3 Prozent bei einer Gesamtlaufzeit von 25 Monaten angeboten. Uniper gehört zu den größten deutschen Stromproduzenten und betreibt bundesweit Kohle-, Gas und Wasserkraftwerke. (mit dpa)