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Warnstreik legt Uniklinik Essen lahm – Klinik-Direktor ist stinksauer und warnt vor „schwersten Notsituationen“

Warnstreik legt Uniklinik Essen lahm – Klinik-Direktor ist stinksauer und warnt vor „schwersten Notsituationen“

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Foto: Ulrich von Born/ Funke Foto Services
  • Am Mittwoch und Donnerstag wird die Uniklinik Essen bestreikt
  • Das wird heftige Auswirkungen auf den Klinikalltag haben
  • Direktor Werner zeigt sich sauer über den Warnstreik von Verdi

Essen. 

Am Mittwoch und Donnerstag wird in der Uniklinik Essen gestreikt. Durch den Warnstreik wird es spürbare Beeinträchtigungen im Klinikalltag geben, warnt Sprecher Thomas Schabelon. Operationen fallen aus, um die Notfallversorgung aufrechterhalten zu können. Auch deutlich längere Wartezeiten sind laut Uniklinik Essen unvermeidbar.

Die Gewerkschaft Verdi hat zu einem 48-Stunden-Warnstreik aufgerufen und den Vorstand des Krankenhauses aufgefordert, einen „Entlastungs“-Tarifvertrag zu verhandeln. Darin soll eine Mindestpersonalausstattung und Regelung zum Belastungsausgleich festgelegt und eine Regelung zur Verbesserung der Ausbildungsqualität getroffen werden.

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Laut eigener Pressemitteilung darf die Uniklinik Essen allerdings aus rechtlichen Gründen den geforderten „Tarifvertrag Entlastung“ nicht verhandeln. Das sei der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) vorbehalten, die Verhandlungen einzelner Mitglieder der Gemeinschaft ablehnt. Verdi dagegen spricht von einer „Hinhaltetaktik und dem Verweigern von wirksamen Entlastungsregelungen“.

„Wir werden alles tun, um das hohe Niveau unserer Krankenversorgung aufrecht zu erhalten“, so Prof. Jochen A. Werner, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender der Universitätsmedizin Essen.

Uniklinik Essen wird bestreikt: Direktor sauer auf Verdi

Er zeigt sich sauer über den angekündigten Streik: „Arbeitskämpfe in Krankenhäusern unterscheiden sich dramatisch von denen in anderen Bereichen. Es kann in einem solch sensiblen System, wie es eine Uniklinik ist, akut zu schwersten Notsituationen kommen. Ein Streik wird damit auf dem Rücken der Patientinnen und Patienten ausgetragen, deren Behandlung sich in vielen Fällen zumindest verzögert. Im Extremfall wird Patientenleben gefährdet“, sagt Werner.

Eine Notdienstvereinbarung zur Erhaltung eines Minimalbetriebs wurde am Montag zwischen Klinikum und Gewerkschaft abgeschlossen. Bereits vor einer Woche war die Uniklinik Essen nach einem Verdi-Aufruf bestreikt worden.