Am 14. September findet die Kommunalwahl in NRW statt – wobei man eigentlich von Wahlen sprechen muss. Denn es sind gleich mehrere Kreuze zu machen. Die Bürgerinnen und Bürger in Essen wählen den Oberbürgermeister, den Stadtrat, die neun Bezirksvertretungen für die einzelnen Stadtbezirke und das Ruhrparlament (Verbandsversammlung des Regionalverbandes Ruhr, RVR).
Bis zum 7. Juli war es möglich, sich als Kandidatin oder Kandidat für die entsprechenden Gremien zu bewerben. Der amtierende Essener Oberbürgermeister Thomas Kufen (CDU) tritt bei der Kommunalwahl in NRW aller Voraussicht nach gegen sieben Kontrahenten an. Wir stellen alle acht OB-Kandidaten kurz vor.
OB Thomas Kufen peilt bei Kommunalwahl in NRW dritte Amtszeit an
Thomas Kufen (CDU), Jahrgang 1973 (wird am 5. August 52 Jahre), ist seit 2015 Oberbürgermeister von Essen. Er tritt bei der Kommunalwahl in NRW erneut an und legt seinen Schwerpunkt auf wirtschaftliche Stabilität, soziale Sicherheit und eine klimafreundliche Stadtentwicklung. Kufen ist verheiratet, gelernter Bürokaufmann, aber schon seit 2000 im politischen Bereich beruflich aktiv, unter anderem als Landtagsabgeordneter. In seiner Freizeit wandert er gern und besucht Sportveranstaltungen. Kufen ist seit rund 30 Jahren in der Essener CDU aktiv, bringt also umfangreiche kommunalpolitische Erfahrung mit.
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Julia Klewin (SPD) ist 41 Jahre alt, Lehrerin an der Gustav-Heinemann-Gesamtschule in Essen-Schonnebeck, Ratsmitglied sowie Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Rüttenscheid. Bei der Kommunalwahl in NRW will sie als Gegenentwurf zu Thomas Kufen („weiblich, jünger, progressiver“) für gerechte Bildungschancen, mehr Teilhabe und eine sozialere Stadt antreten. Weitere Schwerpunkte liegen auf der Stärkung von Familien und nachhaltiger Stadtentwicklung. Sie lebt in Essen und engagiert sich in zahlreichen lokalen Initiativen. In ihrer Freizeit liest und kocht Julia Klewin gern.
Sieben OB-Kandidaten bei Kommunalwahl in Essen
Inga Marie Sponheuer (Bündnis 90/Die Grünen) ist 35 Jahre alt, Kinderkrankenschwester, studierte Sozialarbeit sowie Kulturmanagement. Bei der Kommunalwahl in NRW setzt sie sich vor allem für mehr Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit und eine inklusive Gesellschaft ein. Sponheuer ist verheiratet und Mutter eines Sohnes, sie engagiert sich ehrenamtlich im sozialen Bereich. In ihrer Freizeit besucht sie gern Theateraufführungen und ist sportlich aktiv.
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Andreas Lojewski (AfD), 62 Jahre alt, ist Diplom-Maschinenbau-Ingenieur und Unternehmer. Er will sich besonders für innere Sicherheit, Entlastung des Mittelstands sowie die Förderung von Ausbildung und Jugendarbeit einsetzen. Lojewski ist verheiratet, zweifacher Vater und in mehreren Vereinen aktiv. Seit einigen Jahren ist er parteipolitisch engagiert und Beisitzer im AfD-Kreisvorstand Essen. Seine Freizeit verbringt er mit familiären Aktivitäten und als Mitglied im Essener Karnevalsverein.
„Essen diese“ unterstützt Bewerber von „Die Partei“
Jörg Küpperfahrenberg (Essener Bürger-Bündnis, EBB) ist 57 Jahre alt, Rechtsanwalt, seit Jahren politisch interessiert, aber erst seit kurzem Mitglied im Essener Ratsausschuss für Kultur sowie im Ausschuss für Inklusion. Bei der Kommunalwahl in NRW setzt er sich für Transparenz, Bürgernähe und die Stärkung der lokalen Demokratie ein. Sein Ziel ist es, die direkte Beteiligung der Bürger an der Stadtentwicklung auszubauen. Küpperfahrenberg lebt mit seiner Familie (verheiratet, zwei Kinder) in Essen-Kupferdreh, engagiert sich in mehreren Vereinen. Seine Leidenschaft – neben der Politik – gilt der (Bergbau-)Fotografie und der künstlerischen Bildbearbeitung, außerdem der Geschichte Essens und des Ruhrgebiets.
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Liesa Schulz (Die Linke), 37 Jahre alt, ist erst vor wenigen Monaten in die Partei eingetreten – und jetzt schon Spitzenkandidatin in Essen, außerdem Bewerberin für das Amt der Oberbürgermeisterin. Politische Erfahrung hat sie kaum, wurde nach eigenen Angaben überhaupt erst durch den Social-Media-Hype um die Linke-Bundespolitikerinnen Heidi Reichinnek und Ines Schwerdtner politisiert. Liesa Schulz ist Umweltingenieurin, arbeitet als Genehmigungsmanagerin, zuvor als Umweltoberinspektorin bei der Stadt Duisburg. Aus dieser Tätigkeit heraus kenne sie die Herausforderungen moderner Stadtentwicklung – und wie diese sozial gerecht und klimapolitisch verantwortungsvoll gelöst werden können. Über sich selbst sagt Liesa Schulz: „Ich bin queer, feministisch und bildungspolitisch engagiert.“
Mike Rohleder („Die Partei“), 38 Jahre alt, ist als Rapper der Band „257ers“ bekannt und tritt bei der Kommunalwahl in NRW an – mit Unterstützung der bekannten Community „Essen diese“. Der gelernte Einzelhandelskaufmann will satirische Akzente mit ernst gemeinten politischen Anliegen, wie mehr Jugendbeteiligung und Kulturförderung, verbinden. Politische Erfahrung sammelte Rohleder erstmals auf kommunaler Ebene; als Satiriker möchte er humorvoll auf Missstände aufmerksam machen. In seiner Freizeit produziert er Musik und engagiert sich im Bereich Jugendkultur. Sein Ziel ist es, der Stadtpolitik mehr Offenheit und Innovation zu bringen.
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Heiko Müller (FDP) ist 63 Jahre alt, pensionierter Polizeihauptkommissar und bekannt als langjähriger Polizeigewerkschafter. Für die Kommunalwahl in NRW will er die Themen Sicherheit, bessere Infrastruktur und wirtschaftliche Freiheit in den Vordergrund stellen. Müller ist verheiratet, hat erwachsene Kinder und engagiert sich in mehreren Vereinen. Politisch ist er seit vielen Jahren für die FDP aktiv und sammelte Erfahrungen in verschiedenen Gremien. Sein besonderes Anliegen ist der Ausbau von Bildungseinrichtungen und die Förderung des Mittelstands. Privat wandert und reist er gern.
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Bei der Kommunalwahl in NRW sind alle Essener ab 16 Jahren mit deutscher Staatsangehörigkeit oder einem EU-Pass wahlberechtigt. Das sind rund 434.000 Personen. Gewählt wird am 14. September in 314 Stimmbezirken (oder vorher per Briefwahl). Bei der Kommunalwahl 2020 lag die Wahlbeteiligung in Essen bei 48,1 Prozent. Oberbürgermeister wurde Thomas Kufen (54,3 Prozent), stärkste Kraft im Rat die CDU (34,5 Prozent).