In NRW startet bald die große Reisewelle, denn bald beginnen die Sommerferien. Und während die einen schon vom Strand träumen, vergleichen andere noch hektisch die Angebote im Internet. Viele stellen sich da die Frage: Wozu noch ins Reisebüro gehen, wenn es doch KI und Onlineportale gibt?
Jetzt sprechen einige Reisebüro-Mitarbeiter gegenüber DER WESTEN Klartext – die Antwort ist eindeutig.
Reisebüro vs. KI? Experten aus Essen nennen klare Tücken
Chatbots schlagen Reiseziele vor und planen Routen – bequem vom Sofa aus. Doch für Jürgen Ohagen, Inhaber vom Reisebüro „Ohagen Reisen“ in Essen, ist klar, wenn es persönlich wird, stößt die KI an ihre Grenzen. Immerhin soll der Urlaub die „schönste Zeit im Jahr sein. Warum sich dann nicht die Zeit nehmen und darüber reden?“
Uwe Wenglikowski, Geschäftsführer von „Kozica-Reisen“ in Essen, sieht das ähnlich: „Die künstliche Intelligenz ist zwar gut für eine grobe Inspiration und Information, doch die persönliche Beratung bleibt unverzichtbar“. Und weiter: „Ich merke auch, dass die Kundschaft die Erfahrungen und die Expertisen der Mitarbeiter schätzen. Hier finden sie einen Menschen mit einer Ausbildung, der sich Zeit nimmt und Dinge erklärt – das ist ein Riesenvorteil eines stationären Reisebüros.“
++ Urlaub mit KI planen – DIESEN Fehler solltest du nicht machen ++
Er fügt hinzu: „Das kann die KI nicht. Die KI gibt nur Informationen weiter, auf die sie zugreifen kann – der persönliche Erfahrungsschatz fehlt da völlig. Und ob alle Informationen der KI richtig sind, ist die zweite Frage.“
Und gerade dann, wenn unvorhergesehene Situationen eintreten, sind für Jürgen Ohagen Reisebüros die klaren Sieger. „Im Internet ist man völlig anonym und gerade wenn Probleme auftauchen, wird man abgewimmelt oder erreicht niemanden.“ Auch Uwe Wenglikowski sieht das ähnlich: „Urlaub ist ein sehr emotionales Thema und da braucht es eben auch eine gewisse Empathie – das kann meiner Meinung nach der Computer nicht.“
„Völliger Quatsch“: Reisebüro-Mitarbeiter wird deutlich
Auch zu den „vermeintlichen Angeboten im Internet“ hat Ohagen eine klare Meinung: „Die sind völliger Quatsch, in Deutschland ist eine absolute Preisbindung vom Gesetzgeber vorgeschrieben. Wir gaukeln den Leuten nur nicht vor, dass sie Geld sparen würden, wenn es letztlich nicht so ist.“
Das kann Wenglikowski nur bestätigen: „Ob man nun das Angebot online kauft oder stationär, der Preis für die Reise ist ein und derselbe. Nur dass man im Reisebüro eben noch eine gesamte Beratung erhält.“

Er erinnert sich gegenüber DER WESTEN besonders an eine Szene: „Eine Kundin rief an und wollte den Preis für eine Reise wissen. Ich suchte ihr etwas Passendes heraus und nannte den Preis – da rief sie entsetzt ihrem Mann zu: ‚Reisebüros sind viel zu teuer!‘. Da hakte ich mal nach.“
Am Ende stellte sich heraus, dass das vermeintlich günstigere Internetangebot wenig mit ihrer Wunschreise zu tun hatte. Für Ohagen ist klar: „Die Angebote wirken auf den ersten Blick toll und günstig – aber was dahintersteckt, ist oft völliger Bullshit.“
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Ob die Buchung jetzt über KI oder im Reisebüro erfolgt – per Mausklick oder durch eine persönliche Beratung – für Wenglikowski sollten „nicht nur Hotel und Strand im Vordergrund stehen, sondern auch, dass man Land und Leute kennenlernt“.