Ein leerstehendes Hochhaus und immer neue Polizeieinsätze – das ist kein Gruselroman, sondern Realität in Essen-Freisenbruch.
Seit 2021 steht das riesige ehemalige Seniorenheim an der Minnesängerstraße leer – und verkommt immer mehr zur Gefahr, wie die WAZ berichtete.
Essen: Ehemaliges Seniorenheim verwahrlost
„Ganz furchtbar“, sagt eine Nachbarin aus Essen im Vorbeigehen – und meint damit den maroden Koloss mit seinen elf Stockwerken. Einst das größte Hochhaus der Stadt, heute ein Ort, an dem sich regelmäßig Jugendliche treffen, Fenster zertrümmert und Türen eingetreten werden.
Unten baumeln Türen aus den Angeln, Fenster hängen schief, Teile der Fassade sind abgefallen – das rot-weiße Band des Ordnungsamtes wurde längst abgerissen. In den unteren Etagen sind fast alle Scheiben zerstört, einige notdürftig mit Holzplatten vernagelt. Alles sieht so aus, als hätte jemand mit Steinen auf das Haus gezielt – und leider ziemlich oft getroffen.
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Früher lebten hier bis zu 245 Senioren. Das DRK betrieb das Heim, Eigentümer war das Wohnungsunternehmen Vonovia. Beim Auszug vor rund vier Jahren waren es nur noch 90 Bewohner – der Bau galt damals schon als technisch veraltet.
Für das Areal war ursprünglich nur eine Nutzung als Pflegeeinrichtung vorgesehen. Doch dafür ist das Gebäude inzwischen zu groß – und gesetzlich sind die erlaubten Bettplätze begrenzt. Der Bau wurde zwischenzeitlich verkauft, sagt Vonovia – wer der neue Besitzer ist, bleibt wegen Datenschutz geheim.
„Es tut sich nichts“: Anwohner verlieren Geduld
Anwohner haben längst die Geduld verloren. „Es tut sich nichts“, sagen viele. Müllberge wachsen, jugendliche Gruppen treffen sich regelmäßig auf dem Gelände. SPD-Ratsfrau Michaela Heuser beobachtet das mit Sorge: „Die winken und rufen dann von oben“, sagt sie laut der, „WAZ“ – und meint damit Kinder, die sich in das marode Gebäude wagen.
Die Stadt verweist auf die Eigentümerpflicht: Für die Sicherung sei grundsätzlich der Besitzer zuständig. Doch wenn Gefahr für die öffentliche Sicherheit bestehe, greife die Bauaufsicht ein, so Stadtsprecherin Jaqueline Riedel.
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Und genau das sei hier der Fall. Das leerstehende Hochhaus sei bereits durch Bauaufsicht und Feuerwehr inspiziert worden. Ergebnis: Gefahr für die öffentliche Sicherheit festgestellt.
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Was Feuerwehrmann Christian Schmücker zu den dortigen Gefahrstellen sagt und waren die Zahl der Polizeieinsätze gestiegen ist, kannst du bei der „WAZ“ nachlesen.