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„Hakenkreuz-Felgen“ am Opel – Stadtmobil Carsharing in Essen stellt etwas Wichtiges klar

„Hakenkreuz-Felgen“ am Opel – Stadtmobil Carsharing in Essen stellt etwas Wichtiges klar

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Opel lässt alle Abfindungen neu berechnen. Foto: Uli Deck/Archiv

Essen. 

Dieser Facebook-Post hat Wellen geschlagen: Nutzer Dirk B. hat am Montag auf der Plattform ein Bild der Felgen gepostet, die am „Opel Crossland X“ in der Ausstattungslinie „Innovation“ serienmäßig angebracht sind. Und sie erinnern stark an ein Hakenkreuz.

Pikant erschien zunächst Folgendes: Diese „Hakenkreuz-Felgen“ sind an vier der Autos montiert, die das Carsharing-Unternehmen „Stadtmobil Rhein-Ruhr Carsharing“ aus Essen im Angebot hat. Verbunden war es mit der Frage: „Warum ist dieser Opel bei Nazis in Essen so beliebt?“ und einem Zwinker-Smiley.

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In der Frage schwangen gleich zwei Unterstellungen unterschwellig mit:

  1. Das Hakenkreuz ist für jedermann deutlich zu erkennen.
  2. Stadtmobil Carsharing bietet Autos an, die Nazis gefallen.

„Hakenkreuz-Felgen“ am Opel? Stadtmobil Rhein-Ruhr Carsharing reagiert deutlich

Das wollte das Unternehmen nicht auf sich sitzen lassen. Schon auf diesen Facebook-Post antwortete das Social-Media-Team sehr deutlich:

„Der Opel Designer für die Felgen ist offensichtlich auf dem rechten Auge blind.“ Und weiter: „Wir haben uns aber bereits kurz nach der Einführung der Fahrzeuge bei Opel beschwert und weitere Bestellungen storniert.“

Die Felgen seien mit der Serienausstattung gekommen. Und deshalb gebe es für das Unternehmen auch nur eine Lösung: „Da wir immer die Serienfelgen nehmen, nehmen wir halt das Auto nicht mehr.“

Das sagt der Geschäftsführer von Stadtmobil Carsharing zu den „Hakenkreuz-Felgen“

Der Geschäftsführer von Stadtmobil Carsharing, Matthias Kall, betont am Dienstag im Gespräch mit DER WESTEN: „Das Design der Felge ist wirklich unglücklich. Wenn man dort ein Hakenkreuz sehen möchte, wird man es sehen. Mitarbeiter und einige vereinzelte Kunden haben das auch schon bemerkt. Dass sich nun Menschen rechter Gesinnung extra für diesen Opel entscheiden, ist uns aber nicht aufgefallen.“

Weitere Bestellungen des „Opel Crossland X“ in der Ausstattungslinie „Innovation“ storniert

Dennoch habe man weitere Bestellungen des „Opel Crossland X“ in der Ausstattungslinie „Innovation“ storniert. Einmal, weil das Unternehmen „auf keinen Fall in die rechte Ecke gestellt werden“ möchte.

Aber auch, weil es noch andere Unzulänglichkeiten an dem Modell gegeben habe. Andere Modelle des Autobauers aus Rüsselsheim werde man aber natürlich weiterhin zum Carsharing anbieten. Etwa 700 der 4000 Autos im Stadtmobil-Carsharing-Angebot seien Opel.

Opel gibt Statement zu „Hakenkreuz-Felgen“

Stadtmobil Carsharing hat Opel schon vergangenes Jahr zu den Hakenkreuz-Felgen angeschrieben, sagt Kall. Als Antwort kam in etwa der gleiche Wortlaut, den ein Opel-Sprecher auch der „Allgemeinen Zeitung“ aus Mainz gab: „Eine – aus unserer Sicht nicht vorhandene – Ähnlichkeit ist natürlich in keinster Form beabsichtigt.“ Opel sei ein „weltoffenes und internationales Unternehmen“ und stelle sich selbstverständlich entschieden gegen jede Form von Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung.

Debatte um „Hakenkreuz-Felgen“ ist nicht neu

Die Debatte um die „Hakenkreuz-Felgen“ ist nämlich nicht neu: Im September 2017 hatte eine Frau ein Bild dieser Felgen bei Facebook gepostet und damals eine heftige Diskussion ausgelöst: Benutzt Opel ein Nazi-Symbol, das für die Gewaltherrschaft und Verbrechen der Nationalsozialisten in Deutschland von 1933 bis 1945 steht? Das Hakenkreuz-Symbol ist in Deutschland seit 1945 verboten.

Stadtmobil Carsharing tauscht Felgen aus

Stadtmobil Carsharing geht jetzt auf Nummer sicher und tauscht die „Hakenkreuz-Felgen“ an den vier Opel-Modellen gegen unverfänglichere aus. Geschäftsführer Matthias Kall: „Eigentlich haben wir keine Lust, das selbst zu bezahlen. Aber in dem Fall machen wir das jetzt, um die Diskussion schnell zu beenden.“

>> Hier liest du die ursprüngliche Geschichte zu den Hakenkreuz-Felgen am Opel