Veröffentlicht inEssen

Essener Restaurant übel erpresst – jetzt warnt die Polizei

Vergangene Woche wurde der Inhaber eines Essener Restaurants auf eine üble Art und Weise erpresst. Jetzt äußert sich die Polizei Essen.

Essener Restaurant wurde erpresst. Diese Tipps gibt die Polizei Essen.
© IMAGO/Steinach

Verbrechen in NRW: So viel Arbeit hat die Polizei wirklich

Laut der Polizei-Kriminalstatistik ist die Kriminalität in NRW 2022 leicht angestiegen. In den vergangenen sechs Jahren war sie noch stetig gesunken. Mit knapp 1,37 Millionen Delikten gab es einen Anstieg um 13,7 Prozent zum Vorjahr.

Lars Becker, Inhaber des Löwen am Kopstadtplatz in Essen wurde am vergangenen Samstag (2. März) von einem heftigen Erpresser-Schreiben überrascht. Erst Anfang 2022 wurde der Gastronom Opfer von dreistem Einbruch, Diebstahl und Verwüstung.

Die Beute der damaligen Täter waren Beckers komplette Wocheneinnahmen. Außerdem wurden ihm mehrere iPads gestohlen. Gute zwei Jahre später kam dann ein Erpresser-Brief, den Becker prompt ins Internet stellte, wir berichteten darüber hier. Jetzt hat sich auf Anfrage von DER WESTEN auch die Polizei Essen zum Thema Erpressung geäußert.

Essen: „Erpressungen sind eine gängige Masche“

Lars Becker wurde von der sogenannten Erpresser-Gruppe „Russian Business Network“ bedroht. Die Erpresser wollen 2000 Euro von Becker, ansonsten drohen sie dem Gastronomen mit der Verwüstung seines Ladens und der Zerstörung seines Lebens. Aber wie gefährlich sind solche Erpresser-Schreiben wirklich und wie oft kommt so etwas vor? DER WESTEN hat bei der Polizei Essen nachgefragt.

+++ Essen: Brand in Mehrfamilienhaus – Person durch Flammen schwer verletzt +++

„Erpressungen sind eine sehr gängige Masche in NRW. Großunternehmen und Gastronomen werden angeschrieben und dann bedroht. Häufig ist es aber der Fall, dass es bei leeren Drohungen bleibt. In der Regel werden die Drohungen nicht umgesetzt. Wir nehmen natürlich jede einzelne Anzeige ernst und schauen, welche Maßnahmen sich anbieten, damit Geschädigte betreut werden können“, erklärt ein Pressesprecher der Polizei Essen.

Essen: So sollten Betrugsopfer vorgehen

Wer von einer solchen Betrugsmasche betroffen ist, sollte einen kühlen Kopf bewahren. „Die Gastronomen haben natürlich einen gewissen Öffentlichkeitstrieb und haben E-Mail-Adressen offenkundig im Internet stehen. Deswegen ist es schwierig sich gegen solche Erpresser-Mails zu wehren. Auf keinen Fall sollte das Geld überwiesen werden“, so der Pressesprecher.

Und weiter: „Es sollte immer zur Anzeige gebracht werden, dann kümmern sich die Spezialisten der Kriminalpolizei darum. Dort gibt es Spezialisten von der Abteilung Cybercrime. Die Opfer werden betreut, es werden Handlungsanweisungen gegeben und die Erpressung wird auf Ernsthaftigkeit geprüft.“


Mehr News:


Laut der Polizei Essen ist der Anteil von echten Drohungen aber sehr gering. Es gehöre zum Standard, dass es leere Drohungen gibt, um mit der Angst der Menschen Geld zu erpressen. Was natürlich nicht ausschließt, dass sich auch echte echte Erpresser-Schreiben darunter befinden. Deshalb werde jeder einzelne Fall geprüft, so die Aussage.