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Essen: Verstörende Videos nach Clan-Krieg im Ruhrgebiet aufgetaucht – wieder Tumulte in der Innenstadt?

Essen: Video in den sozialen Medien erinnern an den Clan-Krieg im Ruhrgebiert. Schon wieder wird zu einer Massenschlägerei aufgerufen.

Essen: Videos in den sozialen Medien erinnern an die Clan-Eskalation im Ruhrgebiet.
© Foto/ Justin Brosch

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In den letzten Tagen hat sich in den sozialen Medien wieder etwas zusammen gebraut, was stark an die heftigen Tumulte in Essen und Castrop-Rauxel vor knapp zwei Monaten erinnert. Damals hielt eine Clan-Eskalation zwischen syrischen und libanesischen Mitgliedern das ganze Ruhrgebiet und auch den NRW-Innenminister Herbert Reul in oberster Alarmbereitschaft.

Bei der Clan-Eskalation lieferten sich Ende Juli hunderte Männer syrischer und libanesischer Nationalität unter anderem in und vor einem syrischen Restaurant in Essen eine Massenschlägerei. Es flogen Fäuste und Möbel. Die Polizei sprach vom Einsatz von Dachlatten und Baseballschlägern als Waffen. Unbeteiligte flüchteten völlig erschrocken auf die Straße. Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort, auch ein Hubschrauber und Hunde kamen zum Einsatz (mehr hier). Jetzt ist die Polizei Essen erneut in Alarmbereitschaft.

Essen: Wieder Aufruf zur Gewalt

Wie zur Zeit der Clan-Fehde wurden die Beamten erneut auf Gewaltaufrufe im Netz aufmerksam. Der Polizei Essen zufolge, habe es einige Hinweise darauf gegeben, dass es zu einer größeren Auseinandersetzung am Samstag (19. August) in der Essener Innenstadt kommen könnte. In den sozialen Medien seien mehrere Videos veröffentlicht worden, die Menschen dazu aufrufen, nach Essen zu kommen und sich an einer möglichen Massenschlägerei zu beteiligen. Im Vorfeld führte die Polizei Essen bereits mehrere Gefährderansprachen bei Personen durch, die an den Aufrufen beteiligt waren. Gibt es eine Verbindung zu der Clan-Eskalation von vor knapp zwei Monaten?

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Auf Nachfrage von DER WESTEN konnte ein Polizeisprecher die Verbindung zur Clan-Strukturen zunächst nicht bestätigen. Bei den möglicherweise aufeinander treffenden Personengruppen deutet alles auf Mitglieder der syrischen und irakischen Community hin, erklärte der Polizeisprecher. Daher gehen die Ermittler zunächst von einer anderen Personengruppe aus. Verbindung zu Clan-Strukturen konnten aber auch nicht ausgeschlossen werden.


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Die Polizei Essen reagierte am Samstag mit starker Präsenz in der Innenstadt, um die mögliche Auseinandersetzung im Keim zu ersticken. Man nehme die Hinweise sehr ernst und sei gut vorbereitet. Die Polizei Essen dulde nach eigenen Angaben keine Auseinandersetzungen und unterbinde diese konsequent. Man werde alle Entwicklungen im Auge behalten und zu den Gewaltaufrufen ermitteln.

Nach derzeitigem Ermittlungsstand handelt es sich bei der geplanten Auseinandersetzung nicht um eine Fortsetzung der Tumulte am Essener Salzmarkt, sondern um einen anderen Konflikt. Gegen 17:00 Uhr überprüfte die Polizei eine 6-köpfige syrische Männergruppe im Alter von 16 – 51 Jahren auf dem Kennedyplatz, die möglicherweise auf dem Weg zu der Auseinandersetzung war. Die Polizei stellte deren Identitäten fest, führte Gefährderansprachen durch und sprach Platzverweise aus