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Kindergeld-Missbrauch in Duisburg – jetzt greift die Polizei hart durch

Familien haben in Deutschland Anspruch auf Kindergeld – doch die Finanzhilfe wird auch oft ausgenutzt. Die Stadt Duisburg hat genug.

© IMAGO/Hanno Bode

Kindergeld beantragen: So einfach geht’s

Jede Familie hat Anspruch auf Kindergeld. Allerdings bekommt man das Geld nicht einfach so. Es muss ein Antrag bei der zuständigen Familienkasse gestellt werden. Wie das geht und welche Nachweise ihr erbringen müsst, erklären wir.

Das Kindergeld ist für viele Familien in Deutschland eine wichtige finanzielle Hilfe. Stand Mai 2024 werden pro Kind rund 250 Euro im Monat ausgezahlt – diese Geldspritze soll Eltern dabei helfen, ihre Kinder ausreichend versorgen zu können.

Alle Eltern mit deutscher Staatsbürgerschaft haben Anspruch auf Kindergeld, auch ausländische Staatsbürger können unter bestimmten Voraussetzungen Kindergeld beantragen (>> mehr News zum Kindergeld findest du hier).

Doch wo es Geld gibt, sind meistens Betrüger nicht fern. Auch das System der Kindergeld-Auszahlung wird vereinzelt ausgenutzt, um sich auf Kosten des Staates die Taschen voll zu machen. Die Stadt Duisburg will das nicht länger hinnehmen.

Kindergeld-Missbrauch in Duisburg

Deshalb griff man nun hart durch. Die Polizei Duisburg ging vom 15. bis 29. April knallhart gegen organisierten Kindergeldmissbrauch in der Revierstadt vor – und wurde dabei unterstützt von der Familienkasse West und der städtischen Stabsstelle Sozialleistungsbetrug. Auch Oberbürgermeister Sören Link (SPD) und NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) begleiteten einzelne Kontrollen im Duisburger Norden.

„Wir haben ein klares Zeichen gesetzt: In Duisburg ist kein Platz für diejenigen, die unseren Sozialstaat ausnutzen und sich auf Kosten der Allgemeinheit bereichern wollen“, macht OB Link deutlich. „Wir gehen deshalb gemeinsam und mit aller Kraft gegen Sozialleistungsmissbrauch und die dahinterstehenden kriminellen Strukturen vor.“

Im Rahmen des Projektes „MISSIMO“ soll auch in Duisburg der missbräuchliche Bezug von staatlichen Geldleistungen aufgedeckt werden. „Die Zeiten, in denen skrupellose Kriminelle die Naivität und Gutgläubigkeit des deutschen Sozialstaates ausnutzen konnten, sind endgültig vorbei“, betonte Reul bereits, als das Projekt vorgestellt wurde.

Polizei überprüft über 300 Adressen

In Duisburg überprüfte die Polizei dabei mehr als 300 Adressen, die durch Nachforschungen identifiziert wurden – und das Ergebnis ist beunruhigend: Bei 78 Anschriften kam es tatsächlich zu Zweifeln, ob die dort erwarteten Personen tatsächlich jemals dort gewohnt hatten!


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In Anwesenheit von Innenminister Reul und OB Link wurde am 19. April speziell der Fokus auf den Duisburger Stadtteil Marxloh gelegt – und auf unberechtigte Bezüge von Kindergeld. „Durch die Ermittlung von Kindergeld-Betrügern und einer Beendigung des Missbrauchs stellen wir uns schützend vor die arbeitenden Menschen in unserer Stadt und die Menschen, die Hilfen berechtigterweise in Anspruch nehmen“, betonte Polizeipräsident Alexander Dierselhuis