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Duisburg: Mitarbeiter-Tod sorgt für Unruhe bei Thyssenkrupp – Polizei äußert sich zu Mord-Gerüchten

Schwere Vorwürfe nach dem Tod eines Arbeiters auf dem Thyssenkrupp-Gelände in Duisburg. Im Netz kursieren Mord-Gerüchte.

Duisburg
© Lars Fröhlich / FUNKE Foto Services

Verbrechen in NRW

So viel Arbeit hat die Polizei wirklich

Warum musste Rafat S. (†26) auf dem Werksgelände von Thyssenkrupp in Duisburg sterben? Der Angestellte eines Subunternehmens war mitten in seiner Schicht plötzlich verschwunden. Nach tagelanger Suche wurde seine Leiche schließlich in der vergangenen Woche gefunden (mehr dazu hier).

Der Fall wirft in der bulgarischen Community, zu der das Todesopfer gehörte, viele Fragen auf. In sozialen Netzwerken werden immer wieder Mord-Gerüchte angeheizt. Am Sonntag (23. Oktober) gingen in Duisburg hunderte Menschen auf die Straße. Sie forderten eine lückenlose Aufklärung des Falls – und fürchten die Vertuschung der Todesumstände. Die Polizei lässt diese Vorwürfe so nicht stehen.

Duisburg: Mord-Gerüchte nach Tod auf Thyssenkrupp-Gelände

Der 26-Jährige wurde drei Tage nach seinem Verschwinden in einem metertiefen Schlackebecken gefunden. Dort war er der Obduktion zufolge erstickt. Hinweise auf ein Fremdverschulden gibt es den bisherigen Ermittlungen der Polizei Duisburg zufolge bislang nicht.

Das bekräftigte ein Sprecher auf Nachfrage zu den Mordgerüchten eine Woche nach dem Fund der Leiche erneut gegenüber der „WAZ“. Man ermittle aber nach wie vor „in alle Richtungen“. Zwar sei noch immer nicht klar, wie und warum der Arbeiter in das Schlackebecken gelangt war.

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In Duisburg haben zahlreiche Menschen an einem Trauermarsch für den bei Thyssen Krupp verunglückten bulgarischen Arbeiter teilgenommen. Foto: Lars Fröhlich / FUNKE Foto Services

Schwere Vorwürfe nach Tod des Arbeiters in Duisburg

Fest steht aber, dass der Mann grundsätzlich Zugang zu dem Sicherheitsbereich etwa 100 Meter von den Hochöfen entfernt hatte. Thyssenkrupp hatte sein Subunternehmen für Reinigungsarbeiten auf dem Gelände beauftragt. Warum seine Leiche erst nach so langer Zeit gefunden wurde, stößt in seiner Community auf Unverständnis.


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Dabei hatte die Werksfeuerwehr das Gelände sofort nach dem Verschwinden mit einer Wärmebildkamera begonnen abzusuchen, teilte Thyssenkrupp auf Nachfrage der „WAZ“ mit. Die Polizei sollte später mit einem Hubschrauber, Suchhunden und Drohnen dazustoßen – jedoch ohne Erfolg. Die Leiche wurde schließlich erst durch Zufall gefunden, als das Schlackebecken aufgefüllt und die Leiche so an die Wasseroberfläche getrieben wurde.