- Der Tod des Delfinbabys schockt den Duisburger Zoo
- Er ruft auch die Kritiker von Delfinarien wieder auf den Plan
- Der Zeitpunkt der erneuten Kritik ärgert Zoo-Biologe Volker Grün maßlos
Duisburg.
Der Duisburger Zoo ist zutiefst erschüttert. Zum dritten Mal in den letzten zwei Jahren ist ein Delfinbaby weniger Tage nach der Geburt gestorben.
Wie im August 2015 und im Januar 2016 kam der Tod des Jungtiers urplötzlich. Der Babydelfin schwamm vergnügt mit seiner Mutter durch das Delfinarium, als er unerwartet krampfte und innerhalb von wenigen Minuten verstarb.
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Und wie bei den zwei Todesfällen zuvor wurden sofort die Rufe nach einer Schließung des Delfinariums laut. Der Tiergarten Nürnberg und der Duisburger Zoo betreiben die letzten Delfinarien Deutschlands und haben bei Tierschützern einen schweren Stand.
Der Vorwurf: Delfine können überhaupt nicht im Zoo gehalten werden.
„Der aktuelle traurige Fall zeigt leider erneut, dass die Zucht in Gefangenschaft nicht nachhaltig ist. Hinzu kommt, dass eine artgerechte Haltung der hochsensiblen Tiere im Zoo nicht möglich ist: ihren enormen Bewegungsdrang, ihr Jagdverhalten und ihr komplexes Sozialverhalten können die Tiere nicht artgemäß ausleben. Dass Delfinarien nicht mehr zeitgemäß sind, sollte auch der Zoo Duisburg langsam erkennen“, sagt Marius Tünte, Pressesprecher des Deutschen Tierschutzbundes.
Fassungslos nimmt Volker Grün die Vorwürfe der Delfinariengegner zur Kenntnis. Er ist Biologe im Duisburger Zoo und kann diese Argumente nicht nachvollziehen, schon gar nicht zu diesem Zeitpunkt.
„Das ist völlig pietätlos“, schimpft Grün. „Wir stehen alle unter Schock, haben ein Familienmitglied verloren, um das sich die Pfleger und Tierärzte 24 Stunden am Tag gekümmert haben. Noch bevor irgendetwas über die Todesursache bekannt ist, wird jetzt nach einer Schließung des Delfinariums geschrien.“
Delfinarium wird nicht geschlossen
Derzeit findet die Obduktion des toten Delfinjungen an der Universität Lüttich statt. Vorher verbieten sich für Grün jegliche Vorwürfe an den Duisburger Zoo. „Wir alle reißen uns hier tagtäglich den Arsch auf. Das tun wir nicht, um uns daran aufzugeilen oder Geld damit zu verdienen, sondern aus Liebe zu den Tieren. Wir sind ein wissenschaftlich geführter Zoo, der nach einem tragischen Tod mit solchen haltlosen Argumenten konfrontiert wird. Das tut weh und macht mich sauer“, sagt Grün.
Er stellt klipp und klar: „Die Rufe nach einer Schließung des Delfinariums sind Unfug!“