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Lost Place in Dortmund: Mann steigt in bekanntes Sex-Kino ein – unglaublich, was er hier noch findet

Jahrzehntelang ging es hier zu wie im Taubenschlag. Heute ist tote Hose in Dortmunds bekanntestem Porno-Kino. So sieht es im Lost Place aus.

© Urban Explorer Marius

Der traurigste Ort Duisburgs war einst eine glänzende Partylocation - Wir besuchten das Tentorium

Der traurigste Ort Duisburgs war einst eine glänzende Partylocation - Wir besuchten den „Lost Place‟ am Tentorium

Kondom 50 Cent, Taschentücher für 50 Cent, Latex-Maske 15 Euro. Es ist kein gewöhnlicher Lost Place, in den Urban Explorer Marius in Dortmund eingestiegen ist. Es handelt sich um die verlassenen Räumlichkeiten des wohl bekanntesten Porno-Kinos in Dortmund.

Seit fast zehn Jahren steht das „Studio X“ am Burgtor leer. Jahrzehntelang haben die Besucher hier hinter verschlossenen Türen ganz in der Nähe des Dortmunder Hauptbahnhofs schmuddelige Sex-Erfahrungen gesammelt. Fotos aus dem Lost Place zeigen nun, was sich hinter der Fassade des Porno-Kinos heute noch verbirgt.

In dem Dortmunder Lost Place sind noch Relikte aus alten Sex-Kino-Zeiten zu finden. Foto: Urban Explorer Marius

Lost Place in Dortmund: Von Porno-Kabinen und Gruppen-Räumen

Knallrote Porno-Kabinen mit abschließbaren Türen, Vitrinen voller Pornos und ein größerer Kino-Saal mit kargen Bänken. Auch Jahre nach der Insolvenz des „Studio X“ lässt sich noch erahnen, welche sündigen Szenen sich einst hinter der Fassade des Porno-Kinos abgespielt haben müssen.

Private Porno-Kabinen im alten Dortmunder Sex-Kino. Foto: Urban Explorer Marius

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Marius hatte in einer Whatsapp-Gruppe von dem heutigen Lost Place erfahren und sich auf die Socken gemacht. Nach eigenen Angaben ist er seit fünf Jahren auf der Jagd nach verlassenen Orten und hält sich an einen strengen Kodex: „Niemals einen gewaltsamen Zutritt verschaffen, nur seine Fußspuren hinterlassen und nichts anderes als selbstgemachte Fotos mitnehmen“, erklärt er. Auch die Koordinaten der jeweiligen Locations werden im Netz nicht geteilt. Er selbst habe in einer Whatsapp-Gruppe Wind von dem Lost Place bekommen. „Nach kurzer Recherche, hatte ich die Adresse.“ Die hat Marius auch im Gespräch mit DER WESTEN nicht weitergegeben. Nur Details auf den Bildern verrieten letztlich, dass es sich um das „Studio X“ handeln muss.

Im Kino-Saal gab es wohl wenig Platz für Fantasie. Foto: Urban Explorer Marius

Trotz der Vorsicht weiß er, dass er sich als sogenannter Urbexer bestenfalls in einer rechtlichen Grauzone befinde. Deshalb wolle er auch nicht seinen vollen Namen nennen. Mit den zertrümmerten Scheiben der Porno-Film-Vitrine hat Marius jedenfalls nichts zu tun. Verwunderlich jedenfalls, dass die Schmuddel-Streifen auch nach so langer Zeit noch darin stehen.

Die Scheiben der Porno-Vitrine sind zertrümmert. Foto: Urban Explorer Marius

Reise in eine verborgene Welt

Dafür gibt er DER WESTEN volle Einblicke, was sich heute hinter den Türen des berühmt-berüchtigten Dortmunder Porno-Kinos verbirgt. Seine besten Zeiten hatte das 1978 eröffnete Studio-X übrigens schon länger hinter sich.



Die letzten Google-Rezensionen vor rund sieben Jahren sprechen Bände: „Hygiene und Sauberkeit im Kino wie auch Flurbereich und abschließbaren Raum ließen sehr zu wünschen übrig“, hieß es damals etwa und weiter: „Überall Kondompackungen, Boden an einigen Stellen nass, wo man sich denken kann, was es ist.“ Immerhin die mutmaßlichen Körperflüssigkeiten dürften nach all den Jahren aber getrocknet sein…