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Dortmund: Unter Tränen – Familienbetrieb gibt auf – „Institution geht uns verloren“

„Wir haben und damit nicht leicht getan“, sagt Gabriele Weber (66) aus Dortmund. Seit 1989 haben sie und ihr Mann die beliebten Imbissbuden „Weber’s Rippchen-Braterei“ in Dortmund geführt.Zuletzt ist auch Tochter Katharina Rickers in den Familienbetrieb eingestiegen und hat eine der beiden Filialen von ihrem Vater übernommen. Rickers und ihre Mutter haben nun die Reißleine […]

Dortmund
© IMAGO / Jan Huebner

Rathaus-Bosse im Ruhrgebiet

Kennst du sie alle?

„Wir haben und damit nicht leicht getan“, sagt Gabriele Weber (66) aus Dortmund. Seit 1989 haben sie und ihr Mann die beliebten Imbissbuden „Weber’s Rippchen-Braterei“ in Dortmund geführt.

Zuletzt ist auch Tochter Katharina Rickers in den Familienbetrieb eingestiegen und hat eine der beiden Filialen von ihrem Vater übernommen. Rickers und ihre Mutter haben nun die Reißleine gezogen – und schließen beide Läden in Bövinghausen und Wambel.

Dortmund: Kult-Imbiss gibt auf – „Schweren Herzens“

Es sind alles andere als leichte Zeiten für die Gastronomie. Erst stellte die Pandemie alle vor ungekannte Herausforderungen. Dann kam der Krieg in der Ukraine – mit all seinen wirtschaftlichen Folgen.

Corona habe die „Rippchenbraterei“ noch unter großen Anstrengungen und mit viel Energie verkraftet. „Doch diese Energie wurde uns nun buchstäblich entzogen“, berichtet Katharina Rickers. Denn nun seien die Versorgungsverträge für Gas und Strom gekündigt worden.

Der Abschluss von Neuverträgen bei den aktuellen Konditionen? Undenkbar. „Schweren Herzens habe ich mich daher zur Geschäftsaufgabe entschieden“, kündigt die Inhaberin an.

Schock in Dortmund: „Institution geht uns verloren“

Stammkunden können es kaum fassen. In einer lokalen Facebook-Gruppe ist die Trauer über die Schließung groß:

  • „Das tut mir sehr leid. Ihre Eltern haben das Geschäft mit Leidenschaft aufgebaut und Ihre leckere Rezeptur für die Rippchen mit Liebe entwickelt. Eine Institution in Dortmund geht uns verloren.“
  • „Die Rippchenbraterei kennt jeder in Dortmund und gehört echt zu den Kindheitserinnerungen vieler Bürger. Wieder eine Tradition weniger in Dortmund. Das macht einen echt traurig.“
  • „Es tut mir entsetzlich leid! Bei euch gibt es die besten Rippchen der Welt.“

Dortmunder Traditions-Imbiss sieht dramatische Entwicklungen

Auch Mutter Gabriele Weber geht nach jahrzehntelanger Arbeit hinter dem Tresen in den wohlverdienten Ruhestand. Schon im Sommer habe sie die Entscheidung wegen der wirtschaftlichen Entwicklungen getroffen.

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„Unsere Einkaufspreise sind teilweise um das Doppelte gestiegen. Jetzt kommt die Erhöhung des Mindestlohns“, berichtet sie. Die 66-Jährige scheute sich davor, die Preise eins zu eins an die Kunden wiederzugeben. Zuletzt habe sie die Preise für eine Portion Rippchen von 7,80 Euro auf 8,80 Euro anheben müssen.


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Doch mit den weiterhin enorm steigenden Kosten hätte das bei weitem nicht mehr gereicht. Sie fragte sich: „Wie weit sind die Kunden bereit, das noch zu zahlen?“

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Bevor die Kundschaft ausbleibt, macht nun auch sie dicht. „Ich mache das nicht gern“, sagt sie im Hinblick auf die treue Kundschaft aus dem ganzen Ruhrgebiet.

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Zeit zum Abschied für langjährige Kunden bleibt allerdings. Bis zum 24. Dezember haben die Rippchenbratereien noch geöffnet. Erst dann ist endgültig Schluss.