Bochum. 

Im Freitags-Spiel des 27. Spieltags zwischen dem VfL Bochum und Borussia Mönchengladbach ist es zu einem großen Skandal gekommen.

Das war passiert: Beim Bundesliga-Spiel zwischen Bochum und Gladbach wurde Schiedsrichter-Assistent Christian Gittelmann in der 69. Minute mit einem Bierbecher am Kopf getroffen. Daraufhin war Gittelmann benommen, die Partie wurde zunächst unterbrochen. Wenig später wurde der Spielabbruch erklärt.

Mittlerweile konnte ein Tatverdächtigen ermittelt werden.

Bochum – Gladbach: Spielabbruch wegen Becherwurf – Polizei schnappt Verdächtigen

Wie die Polizei Bochum am Montagmittag mitteilte, handelt es sich um einen Mann (38) aus Bochum.

Der 38-Jährige habe sich bislang nicht zu den Vorwürfen gegen ihn geäußert.

Bochum – Gladbach: Das sagt der Schiedsrichter

Der Abbruch des Spiels zwischen dem VfL Bochum und Borussia Mönchengladbach war nach Ansicht von Schiedsrichter Benjamin Cortus „alternativlos“. „Es wurde ein gefüllter Getränkebecher aus dem Zuschauerbereich auf den Schiedsrichterassistenten geworfen“, sagte Cortus nach der Partie: „Er hat ihn am Hinterkopf getroffen.“

Gittelmann sei „benommen“ gewesen, berichtete der Unparteiische. Daraufhin sei Gittelmann ins Krankenhaus zur Untersuchung gebracht worden. Der zweite Assistent Florian Heft habe ihn dabei begleitet. „Bei einem tätlichen Angriff auf einen Spieloffiziellen ist ein Spielabbruch einfach alternativlos“, so Cortus.

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Bochum – Gladbach: Achter Spielabbruch der Bundesliga-Historie

Der Schiedsrichter hatte nach dem Zwischenfall nach 69 Minuten seinen Assistenten vom Platz geleitet und beide Mannschaften in die Kabinen geschickt. Rund 15 Minuten später wurde die Partie abgebrochen.

Es ist der achte Spielabbruch in der Fußball-Bundesliga, der erste seit dem 1. April 2011. Auch damals war beim 0:2 des FC St. Pauli gegen Schalke 04 ein Linienrichter von einem Bierbecher getroffen worden.

Bochum – Gladbach: VfL-Boss Villis tobt

Hans-Peter Villis war nach dem Spiel stinksauer. „Ich hoffe, dass unsere Anhänger den Werfer anschwärzen“, sagte der der Bild-Zeitung: „Wir werden denjenigen sicher finden. Mit solchen Fans wollen wir nichts zu tun haben. Sowas habe ich in 55 Jahren beim VfL Bochum nicht erlebt.“

Villis redete sich förmlich in Rage: „Aus der Nahdistanz ist das pure Absicht. Hier gibt es ein paar Fans, die ihre Hände und ihr Gehirn nicht im Griff haben. Aber das sind einzelne. Das ist nicht das Verhalten des VfL. Das sind einzelne Idioten, die das Image des Vereins nach unten ziehen. Ein paar Leute machen uns alles kaputt, was wir uns seit Jahren hier aufbauen. Das ist hart, das ist entsetzlich.“

Der 64-Jährige weiter: „Man muss sich mal den Zusammenhang vor Augen führen: In der Ukraine ist Krieg, wir machen ein Sondertrikot, alles, um unseren Beitrag zu leisten bei diesem fürchterlichen Geschehen. Und da sitzen Leute und schmeißen absichtlich mit einem Bierbecher. Wie doof kann man sein?“ (dhe)

Becherwurf auch auf Schalke

Einen Tag nach dem Vorfall in Bochum kam es auch auf Schalke zu einem Becherwurf. Mehr dazu hier >>>