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Herne: Eigene Kinder auf dem Gewissen – Mutter stellte Sextäter als Babysitter ein

Im Kindermord-Prozess kam heraus, dass eine Mutter aus Herne einen Sexualstraftäter als Babysitter engagiert hat – mit schlimmen Folgen.

Herne
© Dietmar Wäsche / FUNKE Foto Services

Verbrechen in NRW

So viel Arbeit hat die Polizei wirklich

Neue Details im Kindermord-Prozess von Herne. Seit Oktober steht eine dreifache Mutter (33) aus Herne vor dem Schwurgericht Bochum. Die 33-Jährige steht im Verdacht, vor zehn Jahren zwei ihrer drei Kinder getötet zu haben. Im Februar 2021 hat das Jugendamt der Hernerin ihren dritten Jungen weggenommen.

Auch ihm soll Schreckliches widerfahren sein, wie im Verlauf des Prozesses enthüllt wurde. Eine Ärztin sprach nach Angaben der „WAZ“ nach einer Untersuchung von einem dringenden Verdacht auf schweren sexuellen Missbrauch. Die Hintergründe machen sprachlos.

Herne: Kindermord-Prozess – Sextäter als Babysitter

Demnach steht ein Babysitter im Verdacht, sich an dem Jungen vergangen zu haben. Den habe die Hernerin über „Ebay Kleinanzeigen“ ausfindig gemacht. Eine Sozialarbeiterin habe ihr im Januar 2021 mitgeteilt, dass sie es sehr besorgniserregend finde, dass die Mutter nur den Vornamen des Mannes kenne und er für nur 40 Euro die Nacht auf den Sohn aufpasse. „Sie sagte, dass er gerne mit Kindern zusammen ist“, zitiert die Zeitung die Sozialarbeiterin.

Später stellte sich heraus, dass der Babysitter wegen sexuellen Missbrauchs bereits vorbestraft ist. Aus Chats der Mutter mit dem Mann lasen die Ermittler heraus, dass es sogar weitere Pläne gegeben haben soll. So sollte der Sextäter lediglich 250 Euro dafür verlangt haben, um während eines zehntägigen Urlaubs der Mutter auf das Kind „aufzupassen“.

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Mutmaßliche Kinder-Mord in Herne: Zeitleiste einer Tragödie

  • Oktober 2010: Die damals 21-jährige Frau bekommt ihr erstes Kind
  • September 2011: Hernerin bekommt zweiten Sohn
  • November 2011: Zwei Monate alter Säugling stirbt – Obduktion liefert keine Hinweise auf ein Verbrechen
  • Mai 2012: Der Erstgeborene stirbt im Alter von 19 Monaten – Obduktion liefert keine Hinweise auf ein Verbrechen
  • Dezember 2015: Hernerin bringt dritten Jungen zur Welt
  • April 2018: Das 28-Monate alte Kind landet mit Erstickungs-Symptomen im Krankenhaus und überlebt
  • April 2018: Eine Ärztin schöpft Verdacht und schaltet das Jugendamt ein
  • 2019: Staatsanwaltschaft ordnet neues Gutachten an
  • 2020: Staatsanwaltschaft ordnet Ermittlungen wegen Verdachts der Tötung an
  • Februar 2021: Jugendamt entzieht Mutter das Sorgerecht für ihr drittes Kind
  • April 2022: Hernerin wird festgenommen

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Wie der getrennt lebende Vater auf den Babysitter reagierte und zu welcher Eskalation das führte, kannst du hier bei der „WAZ“ nachlesen.

Herne
Im Oktober begann der Prozess gegen die Mutter aus Herne. (Archivbild) Foto: Dietmar Wäsche / FUNKE Foto Services

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Das Urteil in dem Fall wird Anfang Februar erwartet.