Anja ist sterbenskrank – doch will sie vor ihrem Tod noch einmal nach Bochum.
Die Stadt im Revier hat eine besondere Attraktion zu bieten, die Anja sehr ans Herz gewachsen ist. Also kontaktierte sie die ehrenamtlichen Mitarbeiter des ASB (Arbeiter-Samariter-Bund), die den „Wünschewagen“ betreiben. Sie sollten sie noch ein letztes Mal nach Bochum bringen.
Todkranke Anja will noch einmal nach Bochum
Anjas Ziel: Ein Papageien-Café in Bochum! Das Prinzip kennen die meisten wahrscheinlich von den recht populären Katzencafés – man schlürft sein Heißgetränk, während um einen herum mehre süße Samtpfoten schnurrend umhertigern. Das gibt es in Bochum übrigens auch – aber eben auch eine Variante mit Papageien. Und hier wollte Anja unbedingt hin.
DER WESTEN berichtete bereits über Anjas berührenden Besuch, als das Café selbst auf Facebook davon erzählte (>> hier mehr lesen). Doch nun hat der Wünschewagen selbst sich im Netz zu Wort gemeldet – und den bewegenden Tag noch mal mit eigenen Worten geschildert.
Wunscherfüllerin Elfriede erinnert sich genau: „An einem grauen Freitagmorgen fuhren Christine, Alfred und ich in Münster los, um Anja im Hospiz abzuholen. Sie war erst seit wenigen Tagen dort und kam uns bereits langsam im Eingangsbereich entgegen. Die Freude auf diesen besonderen Tag stand ihr ins Gesicht geschrieben.“ Gemeinsam mit Anjas Bruder Kai ging es los auf die knapp 70 Kilometer lange Fahrt nach Bochum. Im dortigen Papageien-Café angekommen, wurden sie von Inhaberin Frau Mundt freudig empfangen.
Kaffee im Vogelkäfig
Anschließend bekam die Reisegruppe ein paar Vogel-Leckerchen in die Hand und wurde zu den Papageien gebracht. „Was für ein Geräuschpegel!“, beschreibt Wunscherfüllerin Elfriede die ungewöhnliche Szenerie. „500 Papageien aller Art gaben ein Empfangskonzert zum Besten und bald ließen sich die ersten gefiederten Freunde auf unseren Schultern, Köpfen oder dem Tisch nieder, um sich füttern und kraulen zu lassen. Anjas Augen wurden immer größer, sie strahlte und konnte uns viel über die Papageienhaltung und -pflege berichten.“
Abgerundet wurde das Erlebnis durch etwas Kaffee, Kakao, Tee und frische Waffeln – die man vor den hungrigen Papageien allerdings gut beschützen musste. Nach dem süßen Mittagstisch gab es später noch einen herzhaften Bratwurst-Imbiss – und schon war der Tag im Papageien-Café wieder vorbei. Die schönsten Momente vergehen bekanntlich viel zu schnell!
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„Auf dem Rückweg war es recht still im Fahrgastraum“, heißt es im Facebook-Beitrag des Wünschewagen-Teams. „Anja war sichtlich erschöpft, aber sehr glücklich! Zurück im Hospiz wurde sie dann herzlich begrüßt und in ihr Zimmer begleitet.“ Nach der Erfüllung dieses Herzenswunsches dürfte sich Anja wohl besonders zufrieden ins Bett gekuschelt haben.