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Bochum: Schornsteinfegerin mit dringender Warnung – „Kann lebensgefährlich werden“

Viele Menschen sind sich einer großen Gefahr im Haushalt nicht bewusst. Schornsteinfegerin Julia Bothur aus Bochum klärt auf.

Bochum Schornststeinfegerin Julia Bothur
© Chaleen Goehrke/ DER WESTEN

Schornsteinfegerin aus Bochum ist Handwerkerin aus Leidenschaft

Wir haben Schornsteinfegerin Julia Bothur für einen Tag begleitet und gezeigt, warum Jobs im Handwerk nicht nur etwas für Männer sind.

Julia Boruth aus Bochum ist Schornsteinfegerin aus Leidenschaft. Für sie sei die Tätigkeit weniger Beruf als vielmehr eine Berufung. Deshalb genießt sie die Momente, wenn sie rausfährt, auf Dächer klettert und Schornsteine reinigt.

Denn als Chefin ist Julia Bothur stark eingespannt und das Schornsteinfegen ist nur ein kleiner Teil ihres Jobs. Der direkte Kundenkontakt liegt der 37-Jährigen jedoch besonders am Herzen. Deshalb nimmt sie sich immer gerne Zeit für ein Pläuschchen. Dabei warnt die Schornsteinfegerin ihre Kunden immer wieder vor einer großen Gefahr.

Bochum: Wenn 40 Euro ein Leben retten kann

Ein Schornsteinfeger kommt in der Regel ein bis vier Mal im Jahr, um den Schornstein zu reinigen. Doch das ist nicht die einzige wichtige Aufgabe dieses Berufs. Bei der Abgasüberprüfung werden die Heizungsanlagen gemessen, es wird geprüft ob irgendwo etwas undicht ist und Abgase austreten. Dabei ist besonders ein Wert entscheidend.

Ein Tag im Leben von … ist der Titel unserer Reportage-Reihe bei DER WESTEN. Wir durften über einen bestimmten Zeitraum für einen Tag verschiedene Persönlichkeiten in ihrem (beruflichen) Alltag begleiten. Dabei haben wir erstaunliche Einblicke in den Job, die damit verbundenen Aufgaben, Schwierigkeiten und Chancen bekommen. Hier findest du alle Beiträge.

„Hast du zu hohe Kohlenmonoxid-Werte, kann es lebensgefährlich werden. Das geht ganz schnell. Funktioniert die Heizungsanlage nicht, kann Kohlenmonoxid entstehen. Entsteht dieses im Abgas und wird über den Schornstein weitergeleitet, ist es noch nicht so dramatisch. Doch ist irgendwas in der Abgasleitung, wie ein Vogel oder sonstiges, kann es gefährlich werden“, wird Julia Bothur deutlich.

Bochum Schornststeinfegerin Julia Bothur
Bochum Schornststeinfegerin Julia Bothur warnt vor zu hohen Kohlenmonoxid-Werten. Foto: Chaleen Goehrke/ DER WESTEN

Viele Menschen würden diese Gefahr auf die leichte Schulter nehmen, doch davor warnt die Bezirksmeisterin ihre Kunden regelmäßig. „Deshalb rate ich jedem meiner Kunden, sich einen Kohlenmonoxid-Melder anzuschaffen. Ist noch keine Pflicht, was ich eigentlich verurteile. Weil wenn 30-40 Euro Leben retten, halte ich da viel von.“

Kohlenmonoxid-Vergiftung kann zum Tod führen

Das Gas Kohlenmonoxid kann leicht und unbemerkt gefährlich werden, da man es weder sehen noch riechen kann und es sogar Betonwände durchdringen kann. Es entsteht, wenn Kohle, Gas, Holz oder Benzin unvollständig verbrennen, zum Beispiel in Heizungsanlagen, Kaminen oder Shisha-Bars. Steigt die CO-Konzentration auf Werte zwischen 170 und 350 mg/m³, treten nach zwei bis drei Stunden die ersten Symptome auf.


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Ist die Konzentration des Gases noch deutlich höher, kann das schon nach wenigen Minuten der Fall sein. Bei einer Kohlenmonoxid-Vergiftung können Kopfschmerzen, Schwindel, Schwächegefühl, Übelkeit und Erbrechen auftreten. Auch Verwirrtheit, Sehstörungen, Bewusstlosigkeit oder Kreislaufversagen sind möglich. Kohlenmonoxid wird auch der „leise Mörder“ genannt, denn bei Nicht-Behandlung oder wenn das Gas im Schlaf austritt, werden die Betroffenen bewusstlos, die Atmung setzt aus und sie sterben.