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Bochum: Jakob ist muslimische Dragqueen – erschreckend, wie seine Mutter darauf reagierte

Bochum: Jakob ist muslimische Dragqueen – erschreckend, wie seine Mutter darauf reagierte

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Bochum: Jakob ist muslimische Dragqueen – erschreckend, wie seine Mutter darauf reagierte

Bochum: Jakob ist muslimische Dragqueen – erschreckend, wie seine Mutter darauf reagierte

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Bochum. 

Jakob aus Bochum möchte einfach nur das machen, was jeder andere Mensch auch macht: Seiner Leidenschaft nachgehen und die Dinge tun, die ihm Freude bereiten.

Doch damit sind nicht alle einverstanden, denn: Jakob aus Bochum ist eine muslimische Dragqueen. Und schwul. Das eckt bei vielen an, wie er selbst sagt.

Bochum: Jakob ist eine muslimische Dragqueen und muss sich dafür beleidigen und angreifen lassen

Jakob ist ein lebenslustiger Mensch. Das merkt man ihm sofort an. Er lacht viel, gerne und laut. Doch der 24-Jährige hat in seinen jungen Jahren schon einige negative Erfahrungen gemacht. Weil er sich kleidet und stylt, wie er es gerne möchte, wird er von vielen gehasst, beleidigt, bespuckt und angegriffen.

„Zu Anfangszeiten hat mich das übertrieben runtergezogen, weil ich dachte: Ist das mein Leben? Ist es das wert? Es gab schon Momente, in denen ich dachte, ich höre auf. Aber das hat sich für mich einfach falsch angefühlt“, berichtet Jakob, der im letzten Jahr sein Studium zum Sozialarbeiter beendet hat und in einer LGBTQ-Wohngruppe arbeitet.

Bochum: Jakob hat viele Feinde, weil er einfach ist, wie er gerne sein möchte

Doch ein Leben, in dem er nicht er selbst sein kann, das wolle er einfach nicht führen. „Du sagst einer leidenschaftlichen Ballerina doch auch nicht: Jetzt hör aber mal auf damit.“

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Das ist die Stadt Bochum:

  • erste urkundliche Erwähnung im Jahr 890
  • mit rund 365.000 Einwohnern (Stand: Dezember 2020) die sechstgrößte Stadt in NRW
  • besitzt sechs Stadtbezirke
  • Sehenswürdigkeiten unter anderen: Deutsches Bergbau-Museum, Kemnader See, Eisenbahnmuseum
  • Oberbürgermeister ist Thomas Eiskirch (SPD)

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Und was gehen andere Leute eigentlich sein äußeres Erscheinungsbild und seine Sexualität an? Jakob kann das nicht verstehen. Doch weil er nicht nur schwul und eine Dragqueen, sondern auch noch ein Moslem ist, sehen ihn viele als Feindbild an, sagt er.

Bochum: Jakob wusste schon immer, dass er schwul ist

„Als ich auf Social Media angefangen habe zu sagen, dass ich muslimisch und kurdisch bin, wurde das ganze nochmal schlimmer. Viele waren super-aggressiv und super-asozial.“ Sogar Morddrohungen habe Jakob bekommen. „Davor war es schon hart. Jetzt ist es noch schlimmer.“

Dass er schwul ist, wusste Jakob eigentlich schon immer. „Seitdem ich denken kann, denke ich schwul“, schmunzelt er. Nie gab es eine Situation, in der er das in Frage gestellt habe. Doch ein Outing blieb erstmal aus. Denn es gibt ja noch seine religiöse Familie.

Bochum: Familie von Jakob hat große Probleme mit seiner Leidenschaft und seiner Sexualität

„Meine Eltern haben gemerkt, dass ich etwas anders bin. Nicht so der typische Junge. Sie haben mir richtig früh das Gefühl gegeben: Du darfst nicht schwul sein! Du darfst nicht anders sein! Dann gab es Situationen, in denen meine Mama das ein bisschen schon geahnt hat. Wo sie gesagt hat: Wenn das passiert, dann bringe ich mich um“, erzählt Jakob.

Doch der Bochumer will diese Worte seiner Mutter nicht allzu übel nehmen: „Natürlich war das aus Liebe gemeint. Sie wollte mich beschützen, da wir ja muslimisch sind und damit ich nicht in die Hölle komme. Aber das war so eine Situation, in der ich gemerkt habe: Du kannst dich einfach nicht outen.“

Bochum: Unfreiwilliges Outing

Dann geschah es aber doch. Denn Jakob war irgendwann nicht mehr nur schwul, sondern entwickelte auch Begeisterung dafür, sich als Dragqueen zu stylen. Da war er 19.

Zunächst lebte er seine Leidenschaft heimlich aus. Jakob hatte seine Drag-Freunde, mit denen er sich regelmäßig traf. Ein Nachbar hat ihn dann auf dem Christopher-Street-Day in Düsseldorf entdeckt – er schoss ein Foto, welches die Runde machte. Nun war es raus.

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Bochum: Jakob hat gelernt, wie es ist, frei zu leben

„Es war eine schwierige Situation, als es herauskam. Meine Mama war sehr emotional und hat viel geweint. Meine Schwester war die Einzige, die auf meiner Seite stand. Papa war ein bisschen entspannter. Aber ich habe gelernt, wie es ist, frei zu leben. Mittlerweile sind sie an einem Punkt, wo sie es wissen und nicht gut finden, aber tolerieren.“