Strafe über Strafe. Was erstmal nach Gericht klingt, ist gefühlter Alltag in der Formel 1. In der aktuellen Saison regnet es eine Strafe nach der anderen.
Vorm Formel 1 Grand Prix in Katar traf es Red-Bull Spitzenfahrer Max Verstappen. Der Niederländer übersah zwei gelbe Flaggen und wurde fünf Startplätze nach hinten versetzt. Vor dem Rennen wütet sein Teamchef Christian Horner.
Formel 1: Horner wünscht sich „erwachsene Entscheidungen“ – FIA reagiert
Im Interview mit Sky übt der Brite scharfe Kritik an der FIA und deren Verantwortlichen. Es seinen „erwachsene Entscheidungen“ nötig, „die von Erwachenden getroffen werden“, müssten. Weiter greift Horner F1-Rennleiter Michael Masi an. Er müsse „die Strecke und die Sportwarte besser im Griff haben“, so der Red-Bull-Chef.
Die FIA reagiert prompt. Nach einer Anhörung belässt es die Sportkommission allerding bei einer Verwarnung. Grund dafür sei auch, dass sich Horner sehr kooperativ gezeigt habe. Wie „motorsport-total.com“ berichtet, habe Horner bereits während der Anhörung angeboten sich öffentlich zu erklären. Zudem wolle er dem Betroffenen eine Entschuldigung zukommen lassen. Horner sei ebenfalls bereit, Anfang Februar 2022 am Internationalen Sportwart-Programm der FIA teilzunehmen. Die FIA habe dieses Angebot vorerst angenommen.
Auch Red-Bull-Chef Helmut Marko zeigte sich über die Strafe entsetzt. Alle Details hier >>>
Horner rudert zurück: „Die Sportwarte leisten wundervolle Arbeit“
Nach dem Rennen, welches sein Schützling trotz der Strafe auf Rang 2 beendet hatte, setzte Horner bei einem erneuten Interview gegenüber Sky zur Erklärung an. „Im vorherigen Interview sind ein paar Worte gefallen. Ich wurde nach den Sportwarten befragt. Ich will klarstellen: Die Sportwarte leisten wundervolle Arbeit. Sie machen das im Ehrenamt und wirklich gut. Mein Ärger vorhin war nicht gegen die Sportwarte gerichtet, sondern gegen die Umstände.“
Die Gesamtsituation sei entscheidend. „Wenn sich jemand daran gestört haben sollte, entschuldige ich mich natürlich dafür. Es war eben frustrierend, in diese Situation gelangt zu sein.“ Dennoch wirbt Horner auch um etwas Verständnis für seine Aussagen. „Ein Auto fährt durch ohne Gelb. Ein Auto kriegt einfach Gelb. Ein Auto kriegt doppelt Gelb. Es ist diese Inkonsistenz über diese Szene hinweg, auf die sich mein Ärger bezog.“ Er sei ein direkter Mensch und sage geradeheraus was er denke. „Wenn ich dich für einen Arsch halte, dann sage ich dir das auch“, erklärt er.
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Trotz Spitze gegen Wolff – Aussagen bleiben ohne großartige Konsequenz
Einen kleinen Seitenhieb gegen Mercedes-Teamchef Toto Wolff kann sich Horner dennoch nicht verkneifen. „Ich denke, wir haben unsere Emotionen bisher recht gut im Griff gehabt. Ich habe nicht in Kameras gestikuliert oder am Funk geflucht oder so.“ Damit spielt er auf den Brasilien-Grand-Prix in der Vorwoche an. In Brasilien hatte Wolff an Verstappen-Rivalen Lewis Hamilton „Scheiß auf sie alle!“ gefunkt.
Am Ende des Interviews wird Horner dann nochmal deutlich: „Ich habe mit der FIA gesprochen und mich entschuldigt. Wenn sich jemand auf irgendeine Weise daran stört – das war nicht die Absicht. Mein Ärger bezog sich nicht auf einen individuellen Sportwart, sondern auf die Situation. Und an alle Sportwarte da draußen: Wir brauchen euch. Ihr macht tolle Arbeit. Ich entschuldige mich, wenn da eine Beleidigung interpretiert wurde.“ Seine Aussagen bleiben also ohne großartige Konsequenzen. (fp)