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Formel-1-Legende fällt hartes Urteil über Deutschland: „Eine Einbahnstraße“

Ein zehnfacher Grand-Prix-Sieger der Formel 1 erklärt, was in Deutschland im Motorsport aktuell gewaltig schief läuft.

Formel 1
© Philip Platzer / Red Bull Content Pool

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Nur noch ein deutscher Fahrer, kein Rennen mehr auf deutschen Strecken und wenig Hoffnung auf Besserung – Deutschland hat definitiv schon bessere Zeiten in der Formel 1 erlebt. Der Motorsport in Deutschland befindet sich, zumindest was die Formel 1 betrifft, in einer Sackgasse.

Beim „Red Bull Formula Nürburgring“ hat DER WESTEN mit Ex-Formel-1-Pilot Gerhard Berger über die Situation gesprochen. Der frühere Chef der DTM erklärt, was in Deutschland aktuell falsch läuft.

Formel 1: Berger spricht Klartext über Motorsport in Deutschland

Über 60.000 Zuschauer pilgerten am Samstagvormittag (09. September) an den Nürburgring. Red Bull hatte dort mehrere aktive und Ex-Fahrer versammelt, zahlreiche historische Autos hergeschafft und ein bisschen Motorsport-Action versprochen. Bei bestem Wetter jubelten die Fans ihren Helden zu und freuten sich über den lauten Motorensound.

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Es ist ganz selten, dass man in Deutschland noch einmal ein Formel-1-Auto auf der Strecke sieht. Deutschland war jahrelang ein Vorreiter in der Königsklasse des Motorsports, doch diese Zeiten sind vorbei. 2010 fuhren sieben deutsche Piloten in der Formel 1, heute ist es mit Nico Hülkenberg nur noch ein einziger Fahrer.

Berger: DAS läuft in Deutschland schief

Gerhard Berger sieht bei Deutschland einen großen Nachholbedarf. „In Deutschland läuft es aus meiner Sicht alles nicht so rund – egal in welchen Themen, ob das Wirtschaft oder Sport ist. Es braucht engagierte Leute und engagierte Klubs“, sagte Berger im Gespräch mit DER WESTEN am Rande des „Red Bull Formula Nürburgring“.

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Um auch in Deutschland die Formel 1 wieder in die Spur zu bekommen, braucht es laut Berger wieder mehr Ausnahmefahrer. „Es ist angesagt, dass der Nachwuchs dementsprechend betreut wird. Fahrer können sehr viele Emotionen und Stimmung bei den Fans erzeugen. Alle diese Bewegungen sind wichtig, damit der Motorsport auch läuft. Momentan ist das in Deutschland so ein bisschen eine Einbahnstraße“, so der zehnfache Grand-Prix-Gewinner.

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„Deutschland braucht einen Grand Prix, weil Deutschland historisch bedingt immer eine große Rolle gespielt hat“, erklärte er gegenüber den Kollegen von Sky. Man brauche ein bisschen Unterstützung und das fange ganz unten im Kartsport an. „Da ist ein bisschen Aufholbedarf“, so Berger.


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Kein Rennen und kein Nachwuchs

Das letzte Formel-1-Rennen in Deutschland fand 2020 statt, damals war der Nürburgring in der Corona-Pandemie eingesprungen. Über eine Rückkehr an den Nürburgring oder auch den Hockenheim-Ring wird immer wieder diskutiert. Das große Problem bleibt die hohe Antrittsgebühr, die die Formel 1 von den Veranstaltern verlangt. Ohne entsprechende Sponsoren oder Geldgeber ist ein Formel-1-Rennen damit für die deutschen Strecken nicht rentabel. Allein durch Ticketverkäufe lässt sich ein F1-Rennen in Deutschland nicht finanzieren.

Und auch beim Nachwuchs sieht es nicht gerade rosig aus. Mick Schumacher ist die einzige Hoffnung für Deutschland, er muss allerdings auch erst wieder ein Cockpit in der Formel 1 ergattern. In den Nachwuchsserien (Formel 2 & Formel 3) sind mit Oliver Goethe (Deutscher Vater, dänische Mutter, aufgewachsen in Monaco) und Sophia Flörsch nur zwei Deutsche unterwegs.