Auf das Premierentor folgte der Last-Minute-Platzverweis: Nikola Katic war beim 2:1-Auftaktsieg des S04 gegen Hertha BSC der Mann des Abends. Er war der erhoffte und erwartete Fels in der Brandung, köpfte vieles weg und verteidigte höchst leidenschaftlich.
Doch in der Nachspielzeit ist es um den souveränen Routinier dann hektisch geworden. Erst wird er vom eigenen Mann heftig am Kopf getroffen und minutenlang behandelt, dann kommt er sichtlich benommen zurück auf den Rasen, faustet den Ball im Luftzweikampf weg und fliegt berechtigt mit gelb-rot vom Platz. Diese Szene sorgte nach Abpfiff für mächtig Ärger – auch S04-Sportdirektor Youri Mulder wütete.
S04-Abwehrchef Katic mit bitteren Blackout
Es läuft die achte Minute der Nachspielzeit, Katic rennt noch sichtlich neben der Spur zurück auf den Platz und geht dann mit der Hand voraus in einen Luftzweikampf mit Hertha-Kapitän Fabian Reese. Der Bosnier sieht für dieses Vergehen die Gelb-Rote Karte und muss die letzten Sekunden des Spiels von draußen ansehen.
Doch das, was davor passiert war, sorgte für noch mehr Ärger. Wenige Minuten zuvor traf S04-Eigengewächs Mertcan Ayhan seinen Teamkollegen heftig am Kopf, Katic ging gleich zu Boden, hielt sich den Kopf, war sichtlich benommen und kehrte dennoch auf den Rasen zurück.
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Dabei erkannte jeder im Stadion recht früh, dass der Bosnier sichtlich neben sich stand. „Ich glaube, er hat nicht gewusst, was er macht“, erklärte Miron Muslic im Interview bei „Sky“ die Aktion seines Schützlings. Dies sorgte nach Abpfiff für mächtig Ärger – vor allem bei Sportdirektor Mulder.
Mulder kritisiert Regelwerk deutlich
Denn der Niederländer ging mit dem Regelwerk der DFL hart ins Gericht. Letztlich wusste keiner der Beteiligten, wer die Verantwortung dafür trägt, dass Katic wieder auf den Rasen gelassen worden ist. Am Ende war es seine eigene Entscheidung, doch diese hätte so wohl nicht getroffen werden dürfen. Allerdings wussten weder die Mannschaftsärzte des S04, noch das Trainerteam oder das Schiedsrichtergespann inklusive des vierten Offiziellen, wer was verhindern oder wer Katic die Freigabe hätte geben dürfen.
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„Das Thema muss geklärt werden“, sagte er. „Was auch immer es für ein Protokoll gibt: Es muss deutlich formuliert sein und es muss deutlich kommuniziert werden, damit jeder weiß, was er zu tun hat. Das ist jetzt nicht der Fall“, wurde Mulder nach dem Spiel in der Mixed-Zone deutlich. Er fordert also eine Regel-Revolution bei dieser Thematik.