Der FC Schalke 04 will und muss seinen Kader aufpolieren. Gleichzeitig herrscht aber auch akuter Sparzwang. Das beißt sich. Damit trotz der klammen Kasse noch starke Transfers möglich sind, ist Frank Baumann gefordert. Der neue Sportvorstand muss möglichst viel Geld aus den Abgängen von Moussa Sylla und Taylan Bulut herausholen.
Dabei könnte Frank Baumann auf einen genialen Trick zurückgreifen, der ihm schon bei Werder Bremen die ein oder andere Extra-Million eingebracht hat. Allerdings: Damit würde er die Verhandlungspartner und auch die Fans von Schalke 04 auf eine harte Geduldsprobe stellen.
Baumann-Trick bei Schalke 04?
Bei Transfers gibt es viel Geld zu verdienen. Und natürlich wollen alle Manager von Profi-Vereinen das Maximum herausholen. Doch die meisten haben dabei auch keine Zeit zu verlieren. Sie wünschen sich eine schnelle Einigung – denn ist das Geld erstmal auf dem Konto, gibt das Planungssicherheit und man kann sich früher um Ersatz kümmern.
+++ Baumann und Muslic bei Schalke am Steuer – DIESEN Eindruck haben die Fans +++
Auch Frank Baumann ist kein Fan von Kaugummi-Verhandlungen. Aber: Er hat schon oft einen langen Atem bewiesen. Immer wieder zogen sich wichtige Transfers in seiner Zeit als Werder-Boss in die Länge. Nicht, um den Verhandlungspartner zu ärgern. Dahinter steckt ein genialer Plan, der mehrfach aufging.
Schalke-Boss tickt anders
Einige Spieler, die eigentlich zwingend verkauft werden sollten oder für die es große Interessenten gab, blieben lange, liefen sogar zum Saisonstart wieder auf. Unüblich, denn die meisten Manager packen ihre wertvollsten Verkaufskandidaten in Watte, um den Deal nicht zu gefährden. Baumann tickt anders. Er setzt seine Gegenüber am Verhandlungstisch unter Druck, indem er signalisiert: Dieser Spieler gehört uns. Und er spielt weiter für uns, wenn du nicht bietest, was uns glücklich macht.
Ein weiterer Faktor: Nicht selten überzeugten diese Spieler an den ersten Spieltagen der neuen Saison noch einmal. Das trieb den Preis weiter nach oben oder brachte gar neue Interessenten an den Tisch. So manchen Deal brachte der neue Schalke-Boss in Bremen so zu einem Preis über die Bühne, den man ihm nicht zugetraut hätte.
Dicke Kohle für Klaassen, Sargent, Füllkrug…
Einige Beispiele: In der coronabedingt verlängerten Transferphase 2020 pokerte Baumann bei Davy Klaassen bis zum 5. Oktober, ließ ihn vorher noch als Kapitän auflaufen. Das Ergebnis: Ajax knickte ein und zahlte satte 11,7 Millionen Euro. Josh Sargent war 2021 Verkaufskandidat Nummer 1 bei Werder, eine Einigung ließ aber auf sich warten. Zum Saisonstart stand er wieder in Bremen auf dem Platz, glänzte, schnürte einen Doppelpack – und ging schließlich für satte 9,5 Millionen Euro nach Norwich.
Eine Woche später ging auch noch Maximilian Eggestein für stolze 5 Millionen Euro nach Freiburg. Auch um ihn wurde lange gerungen, auch er spielte noch dreimal für Werder, traf und erhöhte seinen Marktwert dadurch. Und der BVB fand Niclas Füllkrug schon im Januar 2023 spannend. Erst in den letzten 24 Stunden des Sommer-Transferfensters, „Lücke“ war zwei weitere Male für den SVW aufgelaufen, ging der Deal über die Bühne und brachte Werder satte 17 Millionen ein.
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Auch bei Moussa Sylla und Taylan Bulut ist der Druck eigentlich bei Schalke 04. Jeder weiß: Der S04 braucht das Geld aus den Verkäufen. Mit seinem genialen Trick könnte der neue Sportchef bei beiden dennoch eine Top-Ablöse rausholen – oder zumindest die ein oder andere Extra-Million. Das Manko: Dann bliebe Schalke 04 nicht mehr viel Zeit, in Verstärkungen zu reinvestieren.