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Fortuna Düsseldorf – FC Schalke 04: Ex-Schalker Sobottka mit deutlicher Ansage – „Völlig irrelevant“

Vor dem Spiel Fortuna Düsseldorf – FC Schalke 04 spricht Ex-Schalker Marcel Sobottka im Interview über das anstehende Duell.

FC Schalke 04 Fortuna Düsseldorf
© IMAGO/Laci Perenyi

Die emotionalsten Schalke-Spiele aller Zeiten

Das waren die emotionalsten Spiele des FC Schalke 04.

Der FC Schalke 04 ist am Samstagabend (25. November) zu Gast bei Fortuna Düsseldorf. Für einen Star der Fortuna wird es ein ganz besonderes Spiel: Marcel Sobottka ist in Gelsenkirchen geboren und lernte beim FC Schalke 04 das Fußballspielen.

Vor dem Duell Fortuna Düsseldorf – FC Schalke 04 haben wir mit dem Ex-Schalker gesprochen. Im DER WESTEN-Interview spricht der 29-Jährige über seine überstandene Verletzung, die Ziele und Ambitionen mit der Fortuna und die Verbindung zu seinem Ex-Klub.

Vor Fortuna Düsseldorf – FC Schalke 04: Ex-Schalker Sobottka im DER WESTEN-Interview

Hallo Herr Sobottka. Sie hatten jetzt eine Woche spielfrei. Wie ist die Länderspielpause verlaufen?

Marcel Sobottka: „Wir hatten schon einige Nationalspieler, die nicht beim Training dabei waren. Damit waren wir eine relativ kleine Gruppe. In der Zeit hatten wir die Möglichkeit auch mal zwei, drei Tage freizumachen, durchzuschnaufen und die Akkus aufzutanken.“

Sie haben sich kurz nach Saisonstart verletzt, sind fast zwei Monate ausgefallen. Wie schwer hat Sie die Verletzung getroffen?

„Dass du muskuläre Probleme hast, kommt im Sport natürlich mal häufiger vor. Aber das Ganze war dann doch ein bisschen hartnäckiger. Dass es so lange gedauert hat, war nicht der Plan. Aber man kann es nicht mehr ändern. Ich stehe wieder auf dem Platz, habe die ersten Spiele gemacht. Ich fühle mich gut und das ist die Hauptsache.“

Hat die Länderspielpause geholfen, um wieder richtig fit zu werden und reinzukommen?

„Jedes Training hilft, wenn du so lange raus bist. Da musst du dich schon wieder an das Tempo gewöhnen. Du kannst so viele Waldläufe machen wie du willst. Wenn du das erste Mal wieder auf dem Platz stehst und Vier gegen Vier spielst, dann merkst du das sofort. Da braucht man schon ein bisschen Training. Das gehört dazu.“


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Ihr seid mit Fortuna sehr stark in die Saison gestartet, standet zwischenzeitlich auf einem Aufstiegsplatz. Zuletzt habt ihr zwei Mal in Folge verloren. Wie erklärst du diesen kleinen Einbruch?

„Ich weiß nicht, ob das ein Einbruch ist. Wir haben davor mit Pokal drei Spiele in Folge gewonnen. Es ist immer noch die 2. Bundesliga, da kann jeder jeden schlagen. Klar ist St. Pauli am stabilsten, aber wenn man mal dahinter schaut: Da liegt alles bis zu Platz neun total dicht zusammen. Wir sind sicher nicht der absolute Favorit und müssen gegen jede Mannschaft gewinnen. Wenn man einfache Fehler macht, dann reicht es schnell mal nicht zum Sieg. Aber wir haben eine gute Mannschaft, wenn wir regelmäßig unsere Leistung abrufen, dann werden wir auch unsere Punkte einfahren. Wir sind auf einem guten Weg.“

Was ist für euch in dieser Saison drin?

„Wir haben die Qualität, in jedem Spiel jede Mannschaft zu schlagen. Ich glaube aber auch, dass noch sechs, sieben Mannschaften in der Liga diese Qualität haben. Wir haben nicht gesagt: ‚Wir wollen unbedingt aufsteigen‘ und werden das auch nicht tun. Unser Trainer sagt immer so schön: ‚Wir wollen jedes Spiel gewinnen‘. Nach 34. Spieltagen wirst du dann sehen, wo du stehst. Nochmal: Wir haben die Qualität viele Spiele zu gewinnen. Für uns ist erstmal wichtig, dass wir das machen, was wir beeinflussen können – und das ist im Moment eine gute Trainingswoche hinzulegen, weil wir am Wochenende gegen Schalke ein schweres Spiel haben.“

Schalke hatte man in dieser Saison eigentlich auch im Aufstiegsrennen erwartet, bis jetzt sieht es da aber nicht so gut aus. Was erwarten Sie für ein Spiel? Was ändert die Situation der Schalker an Ihrer Herangehensweise?

„Ob jemand auf Position 16 oder fünf steht, ist völlig irrelevant. Im Fußball ist vieles von der Tagesform abhängig – und gerade in dieser Liga kann selbst der Tabellenletzte den Spitzenreiter schlagen. Tabellenplätze sind mitten in der Saison nicht ausschlaggebend, sondern die Qualität der Mannschaften. Dass Schalke eine Qualität hat, steht außer Frage. Wenn man sich die Einzelspieler anschaut, haben sie alle schon häufiger schon 2. Liga und teilweise Bundesliga gespielt. Da brauchen wir nicht mit dem Gedanken reingehen: ‚Das ist ein Tabellensechzehnter.‘ Wir gehen in das Spiel rein, unabhängig von der Tabellensituation. Wir wissen, welche Qualitäten Schalke hat. Die haben wir in dieser Woche schon analysiert und haben unseren Matchplan dagegen entwickelt. Es werden viele Schalker bei uns im Stadion sein. Das heißt: Die Stimmung wird aufgeheizt werden. Da werden wir mit allem reingehen müssen, was wir haben, sonst werden wir nicht bestehen.“

Ausverkauftes Stadion, Topspiel am Samstagabend, viele Schalke-Fans dabei. Was macht das mit einem Spieler?

„Natürlich ist es als Fußballer schön, wenn du ein volles Stadion hast und wenn die Fans Stimmung machen. Irgendwo ist man aber doch schon im Tunnel. Man bekommt es während des Spiels gar nicht so mit, sondern fokussiert sich eher auf den Ball und Gegner.“

Was wird gegen Schalke ausschlaggebend sein?

„Den Matchplan werde ich natürlich nicht verraten, aber grundsätzlich sind es Grundtugenden, die vorhanden sein müssen: Mehr Laufen, mehr Zweikämpfe gewinnen. Dann ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass du das Spiel gewinnst. Es gibt auch ein, zwei taktische Ansätze, wie man es lösen kann. Fußball ist kein Schach, Fußball wird intuitiv gespielt. Da kann man im Vorfeld gar nicht immer alles erklären. Grundtaktiken, wie wir das System von Schalke knacken wollen, haben wir, aber die brauchen wir hier ja nicht verraten.“


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Sie haben eine Vergangenheit beim FC Schalke 04, haben dort das Fußballspielen gelernt. Was bedeutet für Sie da ein Spiel gegen ihren Ex-Klub?

„Es ist kein Geheimnis, wie lange ich dort aufgedribbelt bin. In meiner Familie und in meinem Umfeld haben viele ein blau-weißes Herz. Es war ein wichtiger Bestandteil meiner Jugend. Ich habe dort sehr viel Zeit verbracht, wahrscheinlich sogar mehr als zuhause. Für mich persönlich sind das zwei Highlightspiele in der Saison und es wird vielleicht ein bisschen emotionaler, aber unterm Strich ist es immer noch ein Fußballspiel, bei dem du in 90 Minuten um den Sieg kämpfst.“

Wie viele Karten mussten sie für Freunde und Familie für das Spiel gegen Schalke besorgen?

„Ich habe nicht alle bekommen, die ich haben wollte – also ein paar sind es schon geworden.“