In Frankfurt rieb man sich schon die Hände, freute sich über den nächsten großen Geldregen. Doch stattdessen gab es eine Ohrfeige. Während die Bundesliga-Rechtevergabe für die DFL zum Coup wurde, erlebt der DFB mit seiner Pokal-Ausschreibung nicht weniger als ein Fiasko.
Keine großen Sprünge bei den Geboten – dafür bleibt der DFB auf einem Paket komplett sitzen. Die Sender winken ab – und Deutschlands Fußballverband gerät zusehends in Not.
DFB erlebt Pokal-Fiasko
Die großen Fußball-Rechte sind Quotengaranten für die Sender – und Kohlegaranten für die Verbände. So war es zumindest bislang. Doch die vielzitierte Übersättigung scheint langsam sichtbare Formen anzunehmen. Erst erlebte die FIFA eine Bruchlandung, als niemand die Rechte für die von ihr gefeierte Klub-WM kaufen wollte. Am Ende musste man einen zwielichtigen DAZN-Blutscheich-Deal einfädeln, um die TV-Rechte loszuwerden.
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Nun erlebt auch der DFB ein Debakel. Während die Bundesliga-Vergabe für die DFL zur Erfolgsgeschichte wurde, ist die Ausschreibung des DFB-Pokals zum Flop geworden. Besonders bitter: Auf einem Paket bleibt der Verband bislang komplett sitzen. Für die Hälfte der Live-Spiele im Free-TV fand sind einfach kein Abnehmer, der auch nur ansatzweise so viel bezahlen wollte, wie es sich der „Deutsche Fußball-Bund“ vorgestellt hatte. Hier mehr dazu.
Zeigt der DFB seine Pokalspiele am Ende selber?
Der bisherige Besitzer, das ZDF, winkte ab. Eine Alternative ist nicht in Sicht. Die Folge: Das Paket wurde nicht vergeben. Ebenso das Konferenz-Paket beim Frauen-Pokal. „Es gibt keinen vorgegebenen Zeitplan“, versucht Geschäftsführer Holger Blask entspannt zu bleiben und rührt gleich wieder die Werbetrommel: „Wir sind kurzfristig handlungsfähig, können aber theoretisch auch noch bis ins Jahr 2026 warten.“
Und wenn dann noch immer nichts passiert? Dann überlegt der DFB, die Spiele selbst zu zeigen, „gegebenenfalls in Kooperation mit einem oder mehreren Partnern“, erklärt die Organisation. Rein finanziell der Worst Case.
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Apropos Worst Case: Selbst wenn sich noch ein Käufer für das Free-TV-Paket im DFB-Pokal findet, dürfte das finanzielle Ziel für die kommende Rechteperiode verfehlt werden. 70 Millionen Euro jährlich sollten herausspringen. Bei 58 Millionen Euro steht man aktuell.