China, Russland, Süd-Europa – und natürlich der BVB: Eine weite und durchaus ungewöhnliche Reise für einen Fußball-Profi, die nun vor der nächsten großen Unsicherheit steht. Schließlich dürfte die neue Vereinssuche im Alter von 36 Jahren nicht gerade ein Kinderspiel werden. Doch genau vor dieser Herausforderung steht der ehemalige Dortmunder Axel Witsel.
Denn zum ersten Mal in seiner langen Karriere ist der Belgier vereinslos. Mit dem BVB noch konnte er den letzten großen Titel des Vereins feiern – den DFB-Pokal-Triumph im Jahr 2020/21. Bereits in den Jahren zuvor gewann der Mittelfeld-Routinier die schwarzgelben Herzen der Borussia-Fans. Nicht durch zauberhaften Fußball, sondern durch Leidenschaft auf dem Platz.
Witsel der BVB-Fanliebling
Witsel verkörperte das, was der BVB über große Teile der vergangenen Saison vermissen ließ. Ein Abräumer vor der Abwehr. Zweikampfstark, laufbereit, seelenruhig im Spielaufbau. Diese Grundtugenden des Sports verschafften ihm Sympathien in der Südtribüne und machten ihn gleichzeitig zu einem internationalen Top-Star.
Und wo wären diese Stärken besser untergebracht als bei Atletico Madrid und dem Defensiv-Strategen Diego Simeone? 2022 verließ Witsel den BVB in Richtung spanischer Hauptstadt, war damals allerdings schon 33 Jahre alt und hat den Zenit seiner Karriere überschritten.
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Dennoch spielte er regelmäßig unter Simeone, doch seine offensiven Talente kommen zu kurz. In Dortmund steuerte Witsel in vier Jahren immerhin 19 Torbeteiligungen bei. Bei Atletico kommt er in drei Jahren lediglich auf fünf. Und wie soll es jetzt weitergehen?
Heimat oder Saudi Pro League?
An ein Karriereende denkt Witsel noch nicht. Er selbst betonte mehrfach, dass er kein Angebot kategorisch ausschließen würde. Gerüchte ranken sich aktuell um eine Rückkehr zum Heimatverein des Belgiers nach Lüttich oder um Angebote aus der Saudi Pro League.
Wo die BVB-Fans ihren ehemaligen Liebling lieber sehen würden, dürfte offensichtlich sein. Einige würden ihn vielleicht sogar gerne wieder in Dortmund willkommen heißen. Dass Sebastian Kehl ihn als ernsthafte Option auf dem Zettel hat, ist allerdings ob seines Alters kaum realistisch. Und so muss sich Witsel in diesem Sommer in jedem Fall völlig neu sortieren.