Tierheime setzen sich in ganz NRW für das Wohl von Tieren in Not ein. Dabei sind die notorisch klammen Tierschutzvereine auf die fleißige Mitarbeit Ehrenamtlicher angewiesen.
Um sich bei den freiwilligen Helfern zu bedanken, hat das Tierheim Hilden zu einem Grillfest eingeladen. Dass dabei Fleisch auf der Speisekarte stehen sollte, hat im Netz zu für einen regelrechten Shitstorm gesorgt. Das Tierheim in NRW zog daraufhin die Reißleine.
Tierheim in NRW kassiert üblen Shitstorm
Nach teilweise heftigen Beleidigungen hat das Tierheim die Kommentarfunktion unter dem Beitrag zur Ankündigung des Grillfests am 5. Juli ausgesetzt. Unter dem Beitrag sind nur noch wenige Kommentare zu lesen, die auf die Doppelmoral zwischen Tierliebe und dem Angebot von Fleischprodukten kritisieren. „Tierliebe hört dann bei Hund, Katze, Hamster, Maus auf!“, heißt es da etwa.
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Der heftige Shitstorm hat den Verantwortlichen des Tierheims in NRW nun zu denken gegeben. „Ihr habt recht, ein Tier- und Naturschutzverein, der dazu auch noch ein Tierheim betreibt, sollte auf seinen Festen keine fleischlichen Produkte anbieten“, heißt es am Montag in einem neuen Facebook-Post. Man habe dem Wunsch der Mehrheit der Festbesucher entsprochen und es sich dabei in der Vergangenheit offensichtlich zu einfach gemacht.
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NRW-Tierheim streicht Fleisch von der Karte
Nun habe das Tierheim Hilden kurzfristig entschieden, keine fleischlichen Produkte mehr auf seinen Festen anzubieten, „weil es sich mit den Werten, für den ein Tier- und Naturschutzverein stehen sollte, nicht vereinbaren lässt.“ Man folge damit einem Weg, den andere Tierschutzvereine und Tierheime schon seit geraumer Zeit gegangen seien.
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„Leider hat es den Reaktionen eurerseits bedurft, um hier umzudenken“, geben sich die Verantwortlichen selbstkritisch. Nach der Entscheidung bittet das NRW-Tierheim nun um einen respektvollen Umgang bei einer möglichen Diskussion. Und die lässt nicht lange auf sich warten. Innerhalb von vier Stunden nach Veröffentlichung des Beitrags hagelt es mehr als 1.000 Kommentare bei Facebook.
Viele Kommentatoren schätzen den offenen Umgang mit dem Thema und begrüßen die Entscheidung. „Das finde ich so toll, ich kann es gar nicht in Worte fassen. Ich feier euch dafür, dass ihr so reagiert und diesen Post verfasst habt“, heißt es etwa. Andere kritisieren den Schritt: „Ich finde es bedauerlich, sich einer lauten Minderheit zu beugen. Lasst Euch doch nicht von Meckereien regelrecht einschüchtern. Macht es so, wie Ihr es wollt.“ Ein Großteil ist sich einig, dass der Umgangston unter dem Ursprungspost daneben war.