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Tierheim in NRW kassiert Bratwurst-Ohrfeige: „Merkt ihr selber, oder?“

Die Bratwurst-Aufregung im Tierheim Hilden hält an. Die Beleidigungen im Netz wollen kein Ende nehmen.

© IMAGO/mhphoto

Unterstützt das Tierheim in eurer Stadt

Bratwurst auf dem Grill in einem Tierheim in NRW? Das für den 5. Juli geplante Grillfest mit Spendenaufruf im Tierheim Hilden hat für reichlich Aufregung gesorgt. Nach einem heftigen Shitstorm bei Facebook haben die Verantwortlichen nicht nur die Kommentarfunktion unter dem Beitrag deaktiviert.

Die Vorwürfe sorgten auch für ein Umdenken in dem Tierheim in NRW. So entschieden sich die Verantwortlichen dazu, doch kein Fleisch bei dem Grillfest anzubieten (mehr dazu hier >>>). Die Maßnahme wird jetzt heiß diskutiert.

Bratwurst-Eklat im NRW-Tierheim

So haben sich auf der Facebook-Seite des Hildener Tierheims innerhalb eines Tages beinahe 3.000 Kommentare gesammelt. Erneut musste das Tierheim dazu aufrufen, sich nicht zu beleidigen und zu drohen. Doch nicht nur hier wird das Geschehen emotional diskutiert.

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„Perfekte Entscheidung. Kein Tierheim sollte tote Tiere anbieten“, heißt es etwa in der Kommentarspalte auf der Facebook-Seite von DER WESTEN. „Ich denke, kein Mensch, der Fleisch isst, wird Mangelerscheinungen bekommen, wenn er mal keine Bratwurst bekommt“, findet eine weitere Leserin und schlägt sarkastisch vor: „Er kann sich ja zur Vorsicht und zum Ausgleich morgens die dreifache Portion Bacon ins Rührei hauen und sich prophylaktisch für den Abend die große 5-Kilo-Grillbox für 2,99 Euro in der Metro kaufen. Dann wird er den Tag irgendwie überstehen.“

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„Krankhafte Bevormundung“

Andere hingegen sprechen von „krankhafter Bevormundung“. „Darf ich dann zu solchen Veranstaltungen auch keine Lederschuhe oder Ledergürtel tragen? Wird dort auch nur noch Hundefutter aus Obst und Gemüse angeboten?“, fragt einer und meckert: „Die glauben ernsthaft, dass nur ihre Meinung zählt! Von Toleranz keine Spur! Jeder soll das Essen, was er mag.“


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Einer fürchtet, dass Fleischesser durch die heftigen Reaktionen aus dem Tierschutz vertrieben werden könnten. „Bin selber Vegetarier. Trotzdem würde ich niemals jemanden etwas vorschreiben. Wenn wir alle Fleischesser aus der Hilfe für Tiere rausnehmen wird es zappen duster“, so die Befürchtung. Doch die Sorge kann nicht jeder teilen: „Wieso? Nur, weil es keine Bratwurst auf Festen gibt? Also wenn sich die Fleischesser dadurch vom Spenden abhalten lassen, dann weiß ich auch nicht weiter.“

Einer fasst am Ende das Argument zusammen, das auch das Tierheim Hilden zum Umdenken gebracht hat: „Tierschutz und Tiere grillen…merkt ihr selber, oder?“