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„Hinterlässt offene Wunden“! Diese Fragen werden nach Brandanschlag in Solingen für immer ungeklärt bleiben

Gegen den Feuer-Mörder von Solingen ist ein Urteil gefallen. Vier Menschen sind wegen ihm tot.

© IMAGO/Funke Foto Services

Verbrechen in NRW: So viel Arbeit hat die Polizei

Einbrüche, Gewaltdelikte und Morde - all diese Taten werden in der Kriminalitätsstatistik erfasst. So viel Arbeit hatte die Polizei in NRW im vergangenen Jahr.

Dieser schreckliche Vorfall beschäftigte nicht nur die Menschen in Solingen: Bei einem Brand im März 2024 starb eine bulgarische Familie im Dachgeschoss – die 28 und 29 Jahre alten Eltern und ihre beiden Töchter im Alter von drei Jahren sowie wenigen Monaten. Mehrere Menschen wurden schwer verletzt. Jetzt wurde der Täter verurteilt.

Der 40-jährige Feuermörder von Solingen wurde schuldig gesprochen, bekam die Höchststrafe. Das Wuppertaler Landgericht verhängte lebenslange Haft mit anschließender Sicherungsverwahrung. Zudem wurde die besondere Schwere der Schuld festgestellt.

Täter sagte vor Gericht aus

Der drogenabhängige, arbeitslose Deutsche hatte den vierfachen Mord, weitere Brandstiftungen in Wohnhäusern und eine Macheten-Attacke auf einen langjährigen Freund gestanden.


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„Durch mein Handeln habe ich unvorstellbares Leid verursacht. Ich bin dafür verantwortlich, dass Angehörige ihre Liebsten verloren haben. Ich kann die Zeit leider nicht zurückdrehen, sondern nur sagen, dass es mir aufrichtig leidtut“, sagte Daniel S. vor Gericht aus.

„Dieses Urteil bringt keinen Abschluss“

Die Zweifel am behaupteten Motiv des 40-Jährigen nahmen im Prozessverlauf zu. Nebenklage-Vertreterin Seda Başay-Yıldız brachte in den vergangenen Monaten durch eigene Recherchen einiges ans Licht, das auf eine rechte Gesinnung des Angeklagten deutete. Für die Staatsanwaltschaft sind das „Spekulationen ohne echten Beweiswert“. In der Garage des Verurteilten wurden etwa auch Materialien der eher links zu verortenden Satirepartei „Die Partei“ entdeckt.


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„Dieses Urteil bringt keinen Abschluss – es hinterlässt offene Wunden und tiefes Misstrauen“, betont die Opferberatung Rheinland in einer Pressemitteilung. Die zentrale Frage nach dem Tatmotiv – insbesondere dem möglichen rassistischen Hintergrund – bleibe ihrer Meinung nach unbeantwortet. (mit dpa)