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Ruhrgebiet: Ukrainisches Mädchen (7) überlebt Hölle von Mariupol – und stirbt bei Traum-Ausflug

Ein siebenjähriges Mädchen sollte die Hölle von Mariupol überleben und landete im Ruhrgebiet. Doch nur ein Jahr später stirbt sie während eines Urlaubs.

© IMAGO/ITAR-TASS

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Wie viel Leid muss eine Familie aus der Ukraine noch ertragen? Als Kristina (32) und Roman Plankevych (33) zusammen mit ihrer Tochter Anja (7) und Sohn Dmitrij (1) vor etwa einem Jahr aus Mariupol nach Marl (Ruhrgebiet) flohen, wägte sich die kleine Familie in Sicherheit. Vergessen waren die Höllen-Qualen in ihrer einstigen Heimat nicht. Doch in Deutschland wagten sie einen Neuanfang.

Doch nur ein Jahr später sollte dieses junge Glück, das sie im Ruhrgebiet fanden, zerplatzen. Denn während einer vermeintlichen Traum-Reise erlebte die ukrainische Familie erneut einen Alptraum und verlor dieses Mal sogar ein Kind.

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Ruhrgebiet: Ukrainische Familie reist nach Paris

Es sollte der schönste Ausflug ihres Lebens werden und die Strapazen des vergangenen Jahres vergessen machen. Für den 4. Juli hatten die Eltern für die ganze Familie Tickets fürs Disneyland Paris organsiert. Dort sollten sie aber niemals ankommen.

Wie eine Freundin gegenüber der „Bild“ berichtet, geschah eines Abends ein dramatisches Unglück. „Die Familie war bummeln, wollte am späten Abend mit der Metro zurück in ihre Unterkunft. An einem Fußgängerübergang standen sie auf einer Verkehrsinsel, gingen noch bei Grün über die Fahrbahn“, erinnert sich die Frau. „Während ein wartender Autofahrer ihnen signalisierte weiterzugehen, gab ein Taxifahrer gleichzeitig Gas.“


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Dabei wurde die siebenjährige Anja erfasst und überrollt. Für das Mädchen kam jede Hilfe zu spät, sie verstarb noch an der Unfallstelle. In Paris habe man sie bereits eingeäschert. Dennoch wolle die Familie auch noch in Marl ein Begräbnis organisieren, um ihrer toten Tochter auch in ihrer neuen Heimat im Ruhrgebiet gedenken zu können.

Lehrerin in Trauer: „Werden wir sie nie mehr lachen hören“

Gegen den Taxifahrer wird laut „Bild“ nun wegen fahrlässiger Tötung ermittelt. Ein Drogen- und Alkoholtest fiel negativ aus. Kristina und Roman Plankevych hoffen nun, dass der Schuldige seine gerechte Strafe für den Tod ihres Kindes vor Gericht bekommt.

Anja, die in Marl im Ruhrgebiet bereits eingeschult worden war, wird nicht nur im Kreise ihrer Familie eine tiefe Lücke hinterlassen. „Anja war so ein fröhliches Mädchen, sang bei mir im Kinderchor, lernte gerne und schnell. Nun werden wir sie nie mehr lachen hören“, erinnert sich auch ihre Lehrerin traurig.