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Ruhrgebiet: Städte schlagen wegen Flüchtlingen Alarm – „Extrem“

Die Städte im Ruhrgebiet klagen über die Verteilung von Flüchtlingen. In einem Punkt sind sich alle Kommunen einig.

Ruhrgebiet
© IMAGO / Independent Photo Agency Int.

Das BAMF: Ein Amt mit viel Verantwortung

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge ist eine deutsche Bundesoberbehörde mit Sitz in Nürnberg. Das Bundesamt ist für Asyl-und Flüchtlingsschutz und auch für Integration und Migration zuständig. Weitere Informationen finden Sie im Video.

Die Städte im Ruhrgebiet stehen vor einer großen Herausforderung. In diesem Jahr sind deutlich mehr Flüchtlinge nach Deutschland gekommen.

Allein aus der Ukraine suchten nach Angaben des Bundesinnenministeriums mehr als eine Million Menschen Schutz vor dem Krieg in der Heimat. Im Gegensatz zu vorherigen Flüchtlingswellen konnten viele von ihnen schnell untergebracht werden. Dabei halfen auch viele private Initiativen.

Die Kommunen im Ruhrgebiet stöhnen dennoch. Zumal die Zahl der Geflüchteten weiter ansteigt – und einige Fragen ungeklärt sind.

Ruhrgebiet: Städte „extrem belastet“

„Der ungesteuerte Zugang von Flüchtlingen aus der Ukraine hat die Kommunen extrem belastet“, teilte etwa die Stadt Duisburg auf Nachfrage von DER WESTEN mit. Es sei zu keiner Zeit planbar gewesen, welche Aufnahmekapazitäten die Städte aufbringen müssten. „Daran hat sich bis heute nichts geändert“, sagte ein Sprecher der Stadt und weiter: „Nach wie vor gibt es weder eine gerechte Verteilung der Flüchtlinge noch eine Zusage zur Übernahme der Kosten.“

Genau diese Punkte kritisiert auch die Stadt Dortmund. Die Frage der Finanzierung für die Unterbringung von Flüchtlingen sei noch immer ungeklärt. Der Deutsche Städte- und Gemeindebund hatte bereits im April die Übernahme der Kosten vom Bund verlangt.


So viele Ukrainer haben sich in den Ruhrgebiets-Städten registriert:

  • Dortmund: Rund 7.000
  • Essen: Rund 7.000
  • Duisburg: 6.431
  • Oberhausen: 3.221
  • Gelsenkirchen: 2.471

Die Stadt Oberhausen plädiert in diesem Zusammenhang ebenfalls für eine „verlässliche und auskömmliche Unterstützung von Land und Bund“. Denn die finanzielle Herausforderung ende nicht mit der Unterbringung der Geflüchteten. Sie müssten auch versorgt und integriert werden.

Ruhrgebiet: Städte müssen Kapazitäten erhöhen

Bei der stehe der Spracherwerb als Schlüssel der Integration im Vordergrund, sagt die Stadt Oberhausen. Die Ruhrgebietsstadt habe allein 1.000 Kinder in Kitas und Schulen unterbringen müssen. Und ein Ende der Belastung sei nicht erkennbar.


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Denn wie in jedem Winter müssen die Städte auch in diesem Jahr mit noch mehr Geflüchteten rechnen. Die Stadt Essen hat deshalb aktuell ihre Kapazitäten zur Aufnahme von Flüchtlingen erhöht.