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Ruhrgebiet: Beliebter Imbiss verkauft vegane Bratwurst – doch dann kommt DAS raus

Schwere Vorwürfe gegen einen beliebten Imbiss aus dem Ruhrgebiet. Die vegane Bratwurst soll gar nicht vegan sein. Nun spricht der Betreiber.

Ruhrgebiet: Currywood in Bottrop
© Chaleen Goehrke

Currywurst-Sünden - Gaumenschmaus oder Gaumengraus?

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Im Ruhrgebiet gibt es Imbissbuden fast wie Sand am Meer. Schließlich zählt die Bratwurst mit Pommes zu den beliebtesten Gerichten im Pott. Doch eine vegane Bratwurst gibt es nicht überall.

Bis vor Kurzem dachten Kunden im „Currywood“ in Bottrop (Ruhrgebiet) noch vegane Bratwurst zu bekommen. Doch dann folgte für einige die eher weniger schmackhafte Überraschung – die Bratwurst soll gar nicht vegan sein. DER WESTEN hat den neuen Betreiber am 22. September vor Ort besucht und mit den Vorwürfen konfrontiert.

Ruhrgebiet: Vegane Bratwurst gar nicht vegan? Betreiber spricht Klartext

„Das stimmt, die Veggie-Bratwurst ist nicht vegan“, stellt Betreiber Gerd Manzke direkt klar. Auf der Speisekarte ist die Bratwurst mit dem Zusatz „veggie“ versehen. Dieser Begriff sagt lediglich aus, dass eine Speise vegetarisch ist. Dennoch glaubten viele Kunden, die Wurst sei vollkommen ohne tierische Zusätze also vegan.

Im Netz tauchten vor wenigen Wochen plötzlich Beschwerden auf: „Thema Currywood in Bottrop. Ich habe dort schon immer sehr gerne die vegane Currywurst gegessen. Heute wurde einem Freund gesagt, dass die Currywurst gar nicht vegan ist“, hieß es beispielsweise in einer Facebook-Gruppe. Viele User reagierten verwirrt und fühlten sich belogen.

Ruhrgebiet: Gerd Manzke und seine Partnerin Jenny Schmidt im Imbiss "Currywood" in Bottrop.
Ruhrgebiet: Gerd Manzke und seine Partnerin Jenny Schmidt betreiben seit Juni den „Currywood“ in Bottrop. Foto: Thomas Gödde / FUNKE Foto Services

„Anfangs dachte ich selber, dass die Bratwurst vegan wäre“, gesteht der 56-Jährige gegenüber unserer Reporterin. „Ich habe dieselbe Wurst, die es hier immer gab.“ Zusammen mit seiner Lebensgefährtin Jenny Schmidt übernahm er den Laden vor nicht einmal drei Monaten. Zur Eröffnung am 11. Juli warb er gegenüber der „WAZ“ selbst noch stolz mit der veganen Wurst. Immerhin hätte sein Vorgänger sie die ganze Zeit über als vegane Wurst verkauft. Erst eine Kundin habe den ahnungslosen Gastronom aufgeklärt.

Currywood-Chef wehrt sich gegen schwere Vorwürfe – „Unfair“

„Hier kam eine Kundin rein und fragte: ‚Ist das noch die selbe Wurst wie immer?‘ Nachdem ich ihre Anfrage bestätigte, wies sie mich darauf hin, dass die Wurst nicht vegan sei. Ich habe mir das Etikett dann erstmal richtig durchgelesen und entdeckt, dass da tatsächlich Eiklar drin ist.“ Das sei ein bis zwei Wochen nach der Neueröffnung des „Currywood“ gewesen. Seitdem würde er die Kunden immer direkt aufklären.

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„Als ich die Kommentare gelesen habe, hat mich das viele Nerven gekostet. Es ist einfach unfair, denn die Kunden wissen es ja von uns“, schüttelt Manzke verzweifelt den Kopf. Zu ihm ins Geschäft selber sei niemand gekommen und habe ihn mit den Vorwürfen konfrontiert.


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Ganz unmöglich eine vegane Wurst im „Currywood“ in Bottrop zu bekommen ist es aber nicht: „Morgen habe ich eine Radfahrer-Truppe hier mit 56 Leuten. Der Kunde hat gemeint, dass er zehn Veganer im Team hat. Ich habe ihm gesagt, dass ich keine vegane Wurst anbiete, also habe ich für ihn extra zehn vegane Würste gekauft“, erklärt Gerd Manzke und zückt kurz später die noch verschlossene Packung mit den zehn veganen „Extra-Würsten“ aus.